Redemptum redemptoris- Dies ist der Wagnerianische Leitsatz, der vor allem dessen letzte Oper Parsifal thematisch durchdrang. War es bei Wagner jedoch eine Frau die die Erlösung vom weltlichen Leiden darstellte, ist der Vorgang der Erlösung in Lunastus ein deutlich fatalerer. Für den Protagonisten des Films, den Pfarrer Patrick, endet sein Leiden durch den Tod. Weder seine unerwiderte homosexuelle Liebe noch sein tiefer Glaube an Gott können ihn aus seinem „Irdischen Jammertal" erlösen. Lunastus ist ein sehr nachdenklicher Film, sanft nähert er sich den klassischen Erlösungsmotiven, jedoch endet er im einen Exzess. Die Figur des Patrick muss in letzter Konsequenz sterben. Das dieser Tod durch einen Soldaten hervorgerufen wird, dem Patrick aus Kriegsgefangenschaft zur Fluch verhilft, mag im ersten Augenblick an blanke Ironie grenzen. Doch eben dies ist die Kunst des Regisseuren, ein irrationales Ereignis durch die Logik seines Filmes zu einem finalen Akt der Erlösung transzendentieren zu lassen.Alles im Allen lässt sich sagen das Lunastus durchaus sehenswert ist, vor allem weil er sich nicht eindeutig auf ein Genre festlegen will, er ist weder Kriegsfilm (Was man anfangs denken könnte), noch ist er ein moralischer Arthouse Film ( was man auch vermuten könnte, lief er doch im Filmprogramm anlässlich des Deutschen Katholikentages). Viel mehr ist er eine kleine philosophische Anekdote -filmisch solide umgesetzt- die dem Zuschauer 72 Minuten lang im Kinosessel zum grübeln bringt. Sieben Punkte.