Review

„Mars und Mord.“

Strike! Armitage III ist mal wieder ein Action-Anime, der genau mein Geschmack trifft. Man darf hier zwei wunderbare Hauptcharaktere und ein wirklich widerlichen Killer (positiv gemeint) genießen, die sich teilweise eine tolle und packende Hetzjagd liefern. Hinzu kommt noch eine ziemlich nette Krimi-Story, die einige unerwartete Wendungen vorweisen kann. Der Anime fällt aber leider Gottes wieder unter die Kategorie „Warum nicht mehr davon?“. Zwar lernt man die Charaktere, für diese kurze Folgenanzahl, relativ schnell schätzen, doch von der Story her hätte ich mir eine etwas intensivere Vorgehensweise gewünscht. Nichtsdestotrotz hat mir Armitage III super viel Spaß gemacht und kann locker mit sämtlichen bekannten Action-Animes mithalten.

Story

Zwar besitzt Armitage III lange nicht die grandiose Komplexität eines Ghost in the Shell, kann aber trotzdem mit grandioser Spannung unterhalten. Zudem ist dieser Anime der beste Beweis, dass Cyber-Animes nicht immer mit "Brain – und Mindfuck" daherkommen müssen. Die Story ist relativ schnell erklärt. Ross, ein Cop, wird auf den Mars versetzt und soll dort, mit Hilfe einer kleinen lebendigen Kollegin namens Armitage, eine mysteriöse Mordserie aufdecken. Das mysteriöse an dieser Mordserie ist allerdings, dass alle Opfer sogenannte „Thirds“ sind, hoch-entwickelte Cyborgs, welche von Menschen kaum noch zu unterscheiden sind. Schließlich beginnt dieses spannende Action-Puzzle-Spiel, in der Ross Partnerin noch eine ganz wichtige Rolle spielt. Die ersten 3 OVAs sind wahrlich großes Kino und werden zu keiner Sekunde langweilig. Auch außerhalb der Actionszenen überzeugt Armitage III, besonders bei den bewegenden Dialogen zwischen Ross und seiner kleinen Kollegin. Doch leider hat mich dann schließlich die vierte OVA plötzlich mit total lieblosen Action-Szenen enttäuscht. Es wirkte ein wenig so, als ob er Anime bei der Endschlacht den Faden verloren hat. Die Schlacht ist zudem noch ziemlich billig zu Ende gebracht worden, wo man gerade in einem Action-Anime mehr erwartet könnte. Dafür war die Abschluss-Szene wieder ganz nett gemacht und lässt den Anime akzeptabel beenden. Trotzdem, im Vergleich zu den ersten drei, unfassbar starken OVAs stinkt die letzte leider sehr enttäuschend gegen ab.

Animation

Ich liebe es! Selbstverständlich darf man hier wegen dem Alter keine spektakulären Animationen ala Black Lagoon oder Stand Alone Complex erwarten. Auch an den ebenfalls in die Jahre gekommenen Ghost in the Shell Film kommt Armitage III bei Weitem nicht heran. Doch mir gefiel dieser alte, klassische Zeichenstil einfach sehr, so wie bei fast jedem anderen Anime aus diesem Alter auch. Hier sieht man einfach noch die wunderbare Handarbeit der Macher und die Charaktere sahen damals meiner Meinung besser aus als Heute (natürlich nicht vom technischen her).

Sound

Wie das scheinbar für alte Action-Animes üblich war, hat auch Armitage III einen ziemlich fetzigen Instrumental-Track als Opening. Auch die Bilder dazu können sich lassen, welche zum größten Teil die freche Armitage in ihren frechsten Posen zeigt. Das Ending ist eine ziemlich herzergreifende Ballade, die mir jedes mal sehr gut gefallen hat. Schade nur, dass es damals mehr üblich war nur einen langweiligen Schriftzug, ohne irgendwelcher Bilder zu zeigen. Auch die Synchronsprecher liefern hier wieder eine tadellose Leistung ab. Besonders hervorheben möchte ich hier Ryuusei Nakao, der dem Killer seine Stimme leiht. Egal welchen Charakter er auch spricht, sei es Freezer aus DBZ, oder Mayuri in Bleach, er jagt mir allein mit seiner Stimme immer ein bisschen Angst ein. Ich kann es nicht genau begründen, aber irgendwie hat seine Stimme immer irgendwas bedrohliches oder unheimliches.

Charaktere

Zwar gibt es hier ein paar Charaktere, die enorm wichtig sind, aber sie hier zu nennen würde meiner Meinung nach zu sehr in einen Spoiler abdriften. Deswegen konzentriere ich mich mal nur auf die 3 wichtigsten Charaktere. Ross ist ein ganz schöner Hüne und braun gebrannt. Er sieht nicht aus wie der typische Hero, den man sonst aus Action Animes kennt, was sich sehr positiv auf seinen Charakter auswirkt. Er hat einige unerwartete Überraschungen im Gepäck und konnte mich auch von seiner Einstellung her vollkommen überzeugen. Armitage ist glaub ich der absolute Publikums-Magnet dieses gleichnamigen Animes. Ein bisschen wirkt sie wie eine Loli-Version von Revy aus Black Lagoon. Sie ist ein echter Feger und Wirbelwind und hat hin und wieder einen lockeren Spruch auf der Zunge. Aber auch ihre ernste Seite war einfach fantastisch. Auch sie hat die Ein oder Andere Überraschung parat, wahrscheinlich sogar die größten Überraschungen im ganzen Anime. Dann haben wir noch D'anclaude, den eiskalten Killer. Er ist wirklich unfassbar widerlich und ekelhaft zugleich. Seine wahnsinnige Lache jagt mir noch jetzt einen Schauer über den Rücken. Besser kann man einen psychopathischen Killer in einem Anime fast nicht kreieren. Ich denke sein „Wahnsinn“ dürfte wirklich bei JEDEM Eindruck hinterlassen.

Empfehlung

Reine Cyber-Fans, die GitS & Co vergöttern werden wahrscheinlich zu wenig bekommen. Doch Action-Fans kommen hier voll auf ihre Kost, auch wenn Gunsmith Cats und NATÜRLICH Black Lagoon dann doch noch in einer viel höheren Liga spielen.



Fazit

Die Action ist fetzig, die Story reißt einen mit. Leider wird beides nicht konsequent bis zum Ende durchgezogen. Trotzdem, Armitage III ist empfehlenswert und fernab vom Trash.
Armitage III bekommt 8,5 von 10 Arm – und Beinprothesen.


8,5/10

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