Review

Bis vor diesem Film war J.K. Simmons wohl hauptsächlich bekannt als James Jonah Jameson aus Spiderman. Irgendwo anders hab ich ihn seit dem auch garnicht wahrgenommen. Und plötzlich stoße ich auf einen mehr als interessanten Film mit dem Namen ''Whiplash''. Ein Film der, wie ein anderer Moviepilot hier schon treffend formuliert hat, wie eine ''2 Stunden-Starkstromleitung'' daherkommt. Das pulsieren im Blut, wenn die Musik los geht, das pulsieren in den Adern, wenn Terence Fletcher alias der Teufel, versucht wirklich alles aus seinen Musikschülern rauszuholen und die Faszination, die vorallem das Ende in sich birgt. Der Herzschlag bleibt beinahe konsequent auf einem Level, dass ich dieses Jahr höchstens bei ''The Revenant'' und ''Raum'' bekam. Und dieses Gefühl ist wahrhaft großartig. J.K. Simmons mimt den diabolischen Musiklehrer mit einer solchen bedrohlichen Physis und Präsenz, dass man selbst schon irre wird, wenn man sich den Film nur anschaut. Ganz besonders wenn er vor dem talentierten Mr. Newman steht, mit seinem schwarzen Tshirt, dass eng mit seiner strengen schwarzen Hose und dem streng schwarzen Gürtel verbunden ist, und anfängt ihm zu zeigen, ''wie die Musik bei ihm spielt''.
Eine unglaubliche Darbietung, die ich einem J.K. Simmons garnicht zugetraut hätte. Aber so irrt man sich und bekommt ein bedeutendes, tiefgründiges und aufreibendes Spektakel der Gefühle.

Mal ein paar Zitate von Terence ''The Devil'' Fletcher:

"Warst Du zu schnell oder zu langsam?" - "Ich weiß es nicht." - "Wenn Du absichtlich meine Band sabotierst, ficke ich Dich wie ein Schwein!"

"Ach du großer Gott, bist Du eine von diesen Tränenmemmen? Du bist ein schwuchtel-lippiges Stück Scheiße, das jetzt mein Drums-Set vollheult und vollrotzt wie eine neunjährige Göre!"

Und das wohl beste: "Da sind zwei Worte in unserem Sprachschatz, die verdammt schädlich sind. Sie lauten: ´Gut gemacht`."

Mit eben diesem letzten Zitat wird einem der Charakter Terence Fletcher sogar sympathisch. Das Gespräch in der Bar ohnehin. Man ist für einen kurzen Moment hin- und hergerissen. Zum spektakulären Ende hin, wird er einem nochmal unerträglich und unsympathisch.......Aber die letzten Minuten, sowie die Gestik und Mimik von Simmons und Teller, wirken heroisch. Sie haben es geschafft. Und zwar zusammen. Die Aussage in Simmons Charakter bedeutet ohnehin, er habe sein ganzes Leben versucht, diesen einen Schüler zu haben, diesen einen Schüler, den er ausbilden würde und aus dem eine Legende werden sollte.
Und am Ende hat er ihn gefunden. Seinen einen Schüler.
Und am Ende ist einem Terence Fletcher auch garnicht mehr unsympathisch. Ganz im Gegenteil.

Und die Endsequenz......Kann man problemlos mit einem Wort beschreiben

EPISCH

Daher verdiente 9/10 Punkte!

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