Review
von Xander_LaVelle
Schon nach einiger Zeit wird bei diesem Film klar, dass es sich um eine ganz andere Art von Horrorfilm handelt. "The Voices" nun aber eine Horrorkomödie zu nennen, würde dem Genre nicht ganz gerecht.
Der Humor ist tief schwarz und im Grunde genommen ist Jerry auch absolut kein witziger Geselle. Es wird vielmehr der Horror einer kaputten, menschlichen Psyche gezeigt, denn natürlich haben die Hirngespinste eine Vergangenheit in der Kindheit.
Sein gewalttätiger Vater und seine devote Mutter brachten ihn dazu, sich in seine eigene Welt zu verkriechen. Was in der Kindheit noch ein Sockenfreund war, sind in der Gegenwart seine Haustiere oder abgetrennte Köpfe.
Natürlich sind diese Jerrys innere Stimmen und witziger Weise hat alle Stimmen (bis auf die Frauen natürlich) Ryan Reynolds selbst gesprochen. Jede fiktive Persönlichkeit gibt hierbei einiges von dem vollkommen kaputten Inneren des Protagonisten preis.
Ryan Reynolds macht seinen Job sehr gut. Sieht er grundsätzlich eigentlich immer blendend aus, schafft er es hier dieses Äußere als Waffe einzusetzen. Er wirkt unschuldig, hat aber kurz darauf ein kaltes Lächeln im Gesicht, was ihn sehr unheimlich wirken lässt.
Gut sind auch die Sprünge zwischen Jerrys Fiktion und der Realität. Als er einmal seine Medikamente einnimmt erkennt man als Zuschauer, wie es wirklich aussieht - und vor allem erkennt man, dass sich Jerry seinem Schmerz nicht hingeben möchte.
Die Realität ist um einiges brutaler und er möchte ihr jederzeit entfliehen. Fraglich ist jedoch auch die Psychotherapeutin, die jedes Mal nur einen Fragenkatalog herunter spielt und sich nicht wirklich für die Belange ihres Klienten interessiert. Somit schafft er es, sie ohne Hemmungen zu belügen. Seine Psyche geht derweil weiter den Bach herunter.
Fazit:
Interessante Reise durch die Psyche eines kranken Hirns, bei dem einem das Lachen im Halse stecken bleibt.