Linklater macht was er immer macht, er konfrontiert den Zuschauer mit dem Leben, blickt ganz tief in einen speziellen Bereich hinein und lässt den Zuschauer in so viele reflektierende Ecken schauen, dass sich am Ende des Filmes das Gefühl eines Rundumblicks einstellt. Jedenfalls wenn man die feinen Details, Nuancen und universelle Bilder der Handlung in einem größeren Kontext begreifen vermag und einordnen kann. Darüber hinaus ist dieser Film wohl auch vom reinen Unterhaltungswert her sein bestausgestattetster. Die Cleveren Dialoge und Setting tragen hierzu enorm bei. Dabei bleibt alles in typischen Linklaterfahrwassern, über allem steht schlussendlich die Frage nach dem große Ganzen des Lebens, wobei BOYHOOD mit einem großen Zaunpfahl zu winken weiß und so auch für den aufmerksamen Neuling auf dem Gebiet der Frage nach der Einordnung unserer Existenz ganz schön inspirierend sein kann und Einigen wirklich prägnanten Überlegungen warten da auf die existentiellen Philosophen unter uns. (...und die sind wir eigentlich alle zu mindestens einem geringen Teil, mindestens!)
Schlussendlich würde es mich echt enttäuschen wenn die Berlinale Jury diesem großartigen Film und mit ihm einen der wichtigsten Autoren und Regisseurs dieses jungen Jahrtausends, diesen Sonntag nicht mit einem Bären beglückt.