Schpoila!
Jaaaaa, da sin ma dabei, dat is priiiihima, viva: Adam Wingard!
Ja, es ist wieder so weit, ich feiere mal wieder wie gewohnt sachlich und aus streng filmtechnischer Sicht einen Film ab. Hier geht es nicht um Emotionen oder gar Geschmäcker, hier geht's nur um eines: pure und unterkühlte Sachlichkeit!
Dabei hab ich den guten Adam "V/H/S" Wingard noch so abgewatscht! Kurz vor Hassfilm sein "V/H/S-Debakel" und dann haut der SO ein Ding raus? Ja is denn heut' scho Weihnachten? Getz willses mir aber mit aller Macht beweisen, was Adam? Aber getz komm runna, du Drive-Gucker, du! Bonuspunkte schon gedanklich eingerechnet.
Ja, so muss das! Ich lasse mich ja neuerdings total blenden von Soundtrackbrettern, wenn das hier keines ist welches dann? Clan of Xymox und dann schallt auch noch "Emma" von den Sisters of Mercy szenepassend durch den Gehörgang, ja da war es im Grunde schon um mich geschehen. Daumendickes Soundnutella auf's Brot geschmiert mit Kirsche und Extra-Schokostreusel ! Scheiß drauf ob es zu den Szenen immer so wirklich passt.. fühlt man sich doch hier und da eher wie in einem 80er Carpenter-Sci-Fi-Belagerungs-Homeinvasion-Horror-Psycho-Film.
Style as style can be und es wirkt, es schmeckt, es rockt.
Mir bis dato fast komplett unbekannte Haupt-Darsteller (abgesehen von Leland "Alien" Orser und 2 weiteren) rocken die Kriegs-Hütte. Ethan Embry (Ich bin Fan, auch wenn er wohl nie mehr an seine Rolle des tollen "Al Bundy"-Sidekicks aus "Polizeibericht L.A." herankommt) als "kurzer", schmieriger Waffenhändler. Dan Stevens als überfreundliche und überkorrekte "gejagte Seele" und Schwiegermama's Liebling, läßt den Psycho gekonnt und robotisch durchblitzen. Stark spielende Geschwisterkids und Lance Reddick (Fringe) wiedermal knallehart trashig agierend mit seinem angeborenen angestrengt-ernsten Blick und aufgerissenen Augen, genial und hier total passend.
"Haunted by your soul-Übergänge", WOW, animieren zum lechzenden Zurückspulen. Die Genres schütteln einen erfreut hin und her. Hier ist alles drin. Prägnant druckvolle Actionparts, subtile Horrorelemente, Homeinvasionfeelings, Magengrummeln, auf den Punkt bleihaltige Einlagen mit Hang zum Trash, psychopathisch-überzeichnete Sprengungen, der Minilovestory kaum Luft zum Atmen lassendes overstylisches Dingen, das sich mal eben gekonnt diverser Vorbilder bedient. Welcher? Seht selbst.
"You're next" Easter Eggs an den Wänden, blutig, dicht 80er vernebelt, lasershowig-gialloartig aufgetischtes 100 Minuten-Menü mit bombiger Einzelszenen-Beilage und open end-Aperitif! Schling runter! Rülps! Mehr!
Der Soundtrack ist mal wieder so fett, dagegen wirkt ein Pfund pure Butter zum Frühstück wie eine Radikaldiät.
"Jeder gab sein Bestes, manche gaben alles!" ... einige auch ihr "Leben".
Spannende, vorhersehbare Unvorhersehbarkeiten, hakenschlagende Sprünge im Genre, dick und saftig vertonte Spiegelshow, grunz, Hosenträger zurückschnallen lass', YES!
Einerseits "nach allen Regeln der Film-Kunst herausgearbeitete Tiefenanalyse", andererseits zähneausschlagende "Wie zur Hölle"-fragende, nicht zuletzt aber auch den Wunsch nach "erneuter Sichtung zwecks Entdeckung aller Optionen" hinterlassende, letztendlich aber vor allem:
Lässig aus der Hüfte abgefeuerte 10 von 10 Sound-Style-Yeah-rock mich-Stürme