Ein Dirigent und Komponist bekommt einen Oskar für eine Filmmelodie, die nicht er, sondern sein "Lehrling" geschrieben hat. Der will nun auch Anerkennung und deshalb die Wahrheit ans Licht bringen. Der bekannte Dirigent kann ihn jedoch davon abhalten, indem er ihm verspricht, daß er bei einer großen Veranstaltung dirigieren darf. Davor betäubt er ihn jedoch mit einem im Sekt aufgelösten Schlafmittel und schafft ihn aufs Dach des Gebäudes, in dem das Konzert stattfindet. Kurz vor der Veranstaltung läßt er dann einen Fahrstuhl losfahren, der nach ca. 2 Minuten oben auf dem Dach ankommt und dabei eine Klappe öffnet, auf der der Betäubte liegt.
Der vorletzte Columbo überhaupt fällt leider nicht mehr als solide aus, was zwei Hauptgründe hat. Zum einen weiß Columbo mal wieder instant, wer der Mörder ist, ohne das auch nur ein Fitzelchen von einem Verdachtsmoment auf den Dirigenten gefallen ist und täuscht sogar einen leeren Tank, um Finlay noch näher unauffällig auszuhorchen. Zum anderen ist die Auflösung nicht gut ausgefallen. Columbo knackt zwar das Motiv und das Alibi, steht letzten Endes aber ohne jeglichen Beweis da und selbst die Indizien würden sicher nicht zu einer Verurteilung reichen, da hätte das Drehbuch doch wesentlich konsequenter geschrieben werden müssen.
Der Rest ist die solide Routine, wie sie Columbo seit über 30 verkörpert. Die kleinen Unklarheiten und der vermeintlich lückenlose Bericht für den Chef lassen ihn zum Terrier werden. So wird aus falscher Schuhgröße, einem fehlenden Taktstock, einer kleinen Schnittwunde an der Hand und Aufzugsgeräusche bei einer Bandaufnahme schnell eine erdrückende Last für den Täter, da kann er mit Columbo noch so oft kameradschaftlich "Oh my Darling, Clementine" singen.
Der Mord ist dafür recht originell. Mal eben mittels Fernbedienung und einer Fahrstuhlklappe das bewußtlose Opfer vom Dach gekickt, während man selbst schon am Pult stand und den Taktstock schwingt, ist schon originell. Columbo wird auch immer mehr zum Erklärmonster, indem er mehr als offensichtliche Sachen minutenlang erklärt, was auf Dauer für aufmerksame Zuschauer ziemlich albern wirkt, wie hier mit den unnötigen Musikeinlagen. Mord nach Takten ist sicher keine Flop-Folge, aber auch nicht mehr als unteres Mittelmaß.
6/10