Das DVD-Front-Cover zu "Suite 16" von Regisseur Dominigue Derudderre (aktuell mit "Bluthochzeit" in den Kinos) suggeriert auf den ersten Blick, daß es sich hier um einen Erotik-Thriller der härteren Machart handeln könnte, womöglich sogar als verkappter S/M-Verschnitt. In Wirklichkeit aber ist dank überraschender Wendungen im Handlungsverlauf vielmehr ein über weite Teile fesselndes, punktuell klaustrophobisch aufgeladenes, bisweilen aber ein wenig schlampig inszeniertes Psychodrama zu besichtigen, deren Hauptakteuren von guten Darstellern Leben eingehaucht wird - bis zum wahrhaftig tödlichen Finale.
"Suite 16" ist also keinesfalls US-Glamour-Kino à la Basic-Instinct, sondern - als europäische Produktion - eine zuweilen knallharte Psychostudie, angereichert mit Thriller-Elementen und einigen (allerdings unfreiwillig) komischen Einlagen. Leider scheint der überm Durchschnitt schwebende Film trotz seines charismatischen Hauptdarstellers Pete Postlethwaite (Die üblichen Verdächtigen / Im Namen des Vaters) bis heute relativ unbekannt zu sein, denn seine 7/10 und damit ein wenig mehr Publikum hätte er schon verdient.