David will ans MIT ( Massachusetts Institute of Technology ) . Doch da das Geld dafür nicht reicht , sucht er im Keller seines verstorbenen Vaters nach einer Idee , die ihm helfen könnte eines der begehrten Stipendien zu ergattern . Da stößt er mit seinen zwei Freunden auf das Project : Almanac . Eine Zeitmaschine des Militärs , an der Davids Vater vor seinem Tod gearbeitet hat . Da David und seine Freunde allesamt Technikfreaks sind , beginnen sie mit den vererbten Bauteilen und den Bauplänen das Projekt zu vollenden . Gemeinsam mit Davids Schwester und seinem Schwarm geht es schließlich wirklich auf eine Reise zurück in der Zeit …
SPOILER INKLUSIVE :
Zeitreisefilme gibt es ja nicht allzu viele , die man als gelungen bezeichnen kann .
Leider reiht sich diese neue Michael Bay Produktion in die Reihe der weniger gelungenen Vertreter des Genres ein .
Hauptsächlich weil es „ Project : Almanac „ an einem durchgehenden Spannungsbogen fehlt . Deutlich zerfällt er in drei Teile und die ersten beiden sind viel zu lang geraten .
Der erste Teil beschäftigt sich dabei mit der Entdeckung und dem Zusammenbau der Maschine , der zweite zeigt die Jugendlichen beim Genießen der Vorteile der Zeitreisen und im dritten Teil müssen sie feststellen , dass diese Reisen Konsequenzen haben .
Bis die Fünf sich erst einmal auf die Reise in die Vergangenheit machen , vergehen gut 30 bis 40 Minuten in denen zwar dauernd etwas geschieht , was aber weder wirklich nachvollziehbar noch unglaublich spannend wäre . Zusammenbau von Maschinenteilen , Rückschläge , etwas High School Geplänkel , Zusammenbau , Rückschläge und schließlich Erfolg .
Ihnen dann dabei zuzusehen wie sie die Vergangenheit verändern - und damit auch ihre Gegenwart - ist anfangs ganz nett ( mein persönliches Highlight : die langen Gesichter , als man ihnen einen Lotteriescheck über fast 2 Millionen Dollar überreicht ) , zieht sich aber nach einer Weile auch . Besonders die „ Liebesgeschichte „ fällt dabei negativ auf . Sie ist zwar auf wenige Szenen beschränkt , aber wenn sie vorkommt , dann sind die Handlungen und Dialoge so subtil wie ein Holzhammer im Gesicht . Auch lernt man die Figuren praktisch gar nicht kennen . Die Fünf sind einfach Freunde und das zu wissen muss reichen .
Geschuldet ist das dem Found Footage Stil des Films mit seiner ständigen Wackelkamera . Found Footage Filme sind aber nur dazu geeignet Ereignisse zu zeigen , aber kaum Gefühle oder Beziehungen von Charakteren in adäquater Weise zu vermitteln . Überhaupt war das Stilmittel Found Footage selten unpassender in einem Film oder einem Genre . Ein „ normaler Spielfilm „ hätte dem Thema bedeutend besser getan . Allerdings wäre da aufgefallen wie wenig spektakulär die Bilder des Filmes sind . Während in anderen Michael Bay Produktionen gefühlte 12 Stunden lang Dutzende Roboter ihre Chassis zerbeulen bis dem Zuschauer die Augen bluten , beschränken sich die Schauwerte in „ Project : Almanac „ auf einige Zeitlupenaufnahmen , ein paar in der Luft rotierende Objekte ( Schleichwerbung inbegriffen ) und dem ausgiebigen Einsatz von Windmaschinen . Alleine der Abspann eines durchschnittlichen Transformer Sequels dürfte mehr Geld kosten .
Wenig Geld muss nun absolut nichts negatives sein . Viele gute Filme sind mit niedrigem Budget , dafür mit viel sichtbarem Herzblut und Phantasie hergestellt worden . Und im Gegenzug sind viele teure Filme oft nur noch seelenlose Materialschlachten oder reines Geprotze der Studios . Da aber im Fall „ Project : Almanac „ die Geschichte nicht gerade mitreißend geworden ist , hätten Effekte oder Ausstattung dieses Manko eventuell ein wenig kaschieren können . Denn auch geht es weder weit zurück in der Zeit , geschweige denn in die Zukunft , so dass selbst der Reiz altertümlicher oder futuristischer Kulissen , Kostüme usw. wegfällt .
Erst in den letzten 30 Minuten wird dann versucht die Spannungsschraube ein bisschen anzuziehen . Doch da ist es bereits zu spät . Schon viel früher hätte man negative Veränderungen in der Zeitlinie andeuten sollen und die Konsequenzen hätten ruhig ein wenig krasser ausfallen dürfen .
Im Endeffekt ist das Problem mit der aus den Fugen geratenen Welt der Zeitreisenden viel zu leicht zu lösen und auf die Lösung ist viel zu leicht zu kommen . Einziges Hindernis in der Wiederherstellung der - fast ursprünglichen - Zeitlinie ist nämlich nur der Wille diesen Schritt zu unternehmen . Von irgendwelchen größeren Konflikten , welcher Art auch immer , fehlt dagegen jede Spur .
Fazit : Zugegebenermaßen sind Zeitreisefilme kein einfaches Genre . Vieles ist schon gemacht worden , die innere Logik zu halten ist schwer und schnell wirkt ein Film wie der Abklatsch eines anderen . Man sollte schon eine gute Idee haben um sich an diese Science Fiction Gattung zu wagen , doch leider hatten die Macher des Films wohl nur die Idee einen Teenager Zeitreisefilm der günstigeren Art zu produzieren . „ Project Alamanc „ ist deshalb nur ein mittelmäßiger , aber manchmal ganz amüsanter Zeitreisefilm mit nerviger Wackelkamera . Neben praktisch allen anderen Zeitreisefilmen ( auf die auch vielfach angespielt wird ) wie „ Zurück in die Zukunft „ , „ Timecop „ , „ Bill und Ted „ usw. kann er kaum bestehen . Dafür fehlen eigenständige Ideen , ein kompletter Spannungsbogen , eine absehbare Bedrohung irgendeiner Art und ganz allgemein Phantasie . Was die Logik betrifft , so kann man Zeitreisefilmen natürlich nicht nach normalen Maßstäben messen . Die besten haben aber wenigstens eine innere Logik , die am Ende bestehen kann , wenn man darüber nachdenkt . Aber selbst da ist „ Project Almanac „ nicht allzu konsequent ( Stichwort : Wer ist wie oft in der Vergangenheit vorhanden , besonders in der Szene der Chemieprüfung . u.a. ) . Und am Ende bleibt noch eine Sache , die auch in der Realität absolut unlogisch wäre : Warum hat das Militär eigentlich nie nach der Maschine gesucht ?
Ein Mal im Fernsehen ansehen sollte reichen .
5/10