AMONG THE LIVING - der neueste Streich von den Machern von INSIDE und LIVID ist leider ein unausgegorener Wust aus halb angeschnittenen und unfertig liegen gelassenen Ideen. Der Streifen beginnt als stimmiger Coming-Of-Age-Horror im Stile von STAND BY ME. Drei junge Burschen schwänzen die Schule und schleichen sich auf ein verlassenes Studiogelände namens "Blackwoods". Damit, dass sich dort eine mordende Hinterwäldlerfamilie eingenistet hat, haben die Bengel natürlich nicht gerechnet. Als sich die Degenerierten in ihrer Ruhe gestört fühlen, macht sich der Filius, ein nacktes, androgynes Zwitterwesen im Stile von einem "Mechanical Animals"-Marilyn Manson, des Nachts auf, die Jungs zuhause bei ihren Eltern aufzustöbern. Der Beginn einer dürftigen Home Invasion.
Die Erwartungen waren hoch und umso enttäuschter dürften Fans von packendem Franzmann-Horror sein. AMONG THE LIVING ist ein ordentlicher Schuss in den Ofen. Eine unsinnige Mischung aus WRONG TURN und THE STRANGERS. Da passt nichts zusammen und man kann sich dem Eindruck nicht erwehren, der Streifen breche zu viele Baustellen auf und lasse diese dann unfertig stehen. Die wenigen Kills können da auch nix mehr raus reißen: eine Schwangere bekommt was in den Bauch, ein halbes Gesicht, jemand wird mit einem großen Zeh erwürgt und ein Fötus im Glas. Einziges Highlight ist das Wiedersehen mit der in einer kleinen Nebenrolle untergebrachten französischen Ausnahmeschönheit Béatrice Dalle (INSIDE, NIGHT ON EARTH, BETTY BLUE).
Fazit:
Ziemlich mies. So ungefähr die größte Enttäuschung auf dem Fantasy Filmfest 2014, zumal auch als Headliner angepriesen.