Krieg der Geschlechter… und des Symbolismus'!
Es herrscht Krieg. Männer gegen Frauen. Und mitten in dem gewalttätigen und endzeitlichen Chaos flüchtet die junge Lily auf einen abseitigen Bauernhof mitsamt surrealsten Vorkommnissen und seltsamen Geheimnissen…
Wo ist das Einhorn?
Bei Louis Malle weiß man nie was man bekommt. Das hebt ihn von seinen Kollegen der Nouvelle Vague und allgemeiner des französischen Weltkinos ab. Mal locker und mal ernst, mal politisch und mal frei von der Leber weg, mal kindlich-naiv und mal professionell-filmnerdig, mal bunt und mal fast monochrom. Und bei „Black Moon“ haben wir es mit seinem womöglich seltsamsten, polarisierendsten Film zu tun. Sogar mit Abstand. So surreal, märchenhaft und absurd, dass man es nur lieben oder hassen kann, dass es fast näher bei Bunuel oder Dali ist, dass es einem entweder Träumen oder Einschlafen lässt. Dazwischen gibt's wenig. „Black Moon“ liegt zwischen Alices vielen Wunderländern, zwischen Metapher und Allegorie, zwischen Dystopie und Traumwelt, zwischen Geschlechterkampf (der damals wie heute auch in echt tobte) und Kunstkrampf. Einlullend und unvergesslich. Ebenen wie Zwiebeln. Coming-of-Age-Gemälde. Andersweltliches Kauderwelsch. Unterbewusst und psychologisch wertvoll. Aber auch mehr als eine Hand und einen Kopf voll. Hypnotisch. Knotig. Ein Trip. Nicht für jeden ein Hit. Es ist kompliziert…
Fazit: Malles surrealstes und am schwersten zu dechiffrierendes Werk… und dennoch (oder gerade deswegen?) eine zeitlose Schönheit und ein ewiges Mysterium!