Wes Craven präsentiert Dracula (2000)

Das klingt ja interessant, was macht Mr. Nighmare-Scream-DingausdemSumpf wohl aus dem berühmtesten Vampir der Weltliteratur?
Etwa soviel wie Alfred Hitchcock aus dem Urfaust, nämlich gar nix, die Macher haben sich einfach einen prestigeträchtigen Namen gesichert.
Allemal treffender wäre "Virgin Records präsentiert Judas" denn zum einen ist die Schleichwerbung nicht zu übersehen und zum anderen haben wir es hier nicht mit dem notorisch untoten Pfähler von damals zu tun sondern mit dem unseligen 13. Jünger (der jetzt halt irgendwie Dracula heißt) und aufgrund seines Verrats an Christus nicht sterben kann (Zitat: "Er will mich nicht").

Nichtsdestotrotz ist es Dr. Van Helsing vor gut 100 Jahren irgendwie gelungen, Judy einzutüten, seitdem frisch zu halten und sich selbst ewiges Leben zu bewahren, indem er sich Blutegel mit dem Lebenssaft des Schlummernden ansetzt.
Die Idylle wäre perfekt, wäre da nicht eine Gruppe habgieriger Taugenichtse, die fest davon überzeugt sind, daß in einem Hochsicherheitstrakt voller Gerümpel und Vampirschädel ("die sollen uns nur Angst machen") bares zu finden sein muß und deshalb Draculas Sarg mitgehen lassen.
Es kommt wie's kommen muß, er wacht auf, macht die unfreiwilligen Fluchthelfer zu seinesgleichen und ab gehts...

Die x-te Verballhornung des Themas die sich aber erfreulicherweise nie zu ernst nimmt und daher trotz (oder vielleicht auch gerade wegen) doofer Story solide und actionreich unterhält - was will man mehr?
Vielleicht einen Van Helsing der nicht wie ein mittelständischer Unternehmer aussieht und einen Dracula-Judas, der weniger an einen Latino-Sänger erinnert ...aber wir wollen nicht zu kleinlich sein, satte 5 Punkte sind allemal drin.