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Wenn Keenen Ivory Wayans als „Mister Cool“ gegen das organisierte Verbrechen ermittelt, können die bösen Jungs einpacken.
So gucken einige Gangster auch verwundert, als Privatdetektiv Shame (Keenen Ivory Wayans), mit Spitznamen genannt Mister Cool, aus dem Reinigungswagen seiner als Zimmermädchen verkleideten Assistentin Peaches (Jada Pinkett) springt. Doch als er die Bösewichte festnageln will, bekommt er ungebetenen Besuch von weiteren Fieslingen und kann sich nur durch Schusswaffeneinsatz retten. Kein schlechter Anfang: Das Drehbuch bietet ein paar coole Sprüche mit einigem Witz und die Schießerei ist recht gut inszeniert worden.
Doch alle Coolness hilft Shame nicht, da er nahezu pleite ist. Seine TV-süchtige Assistentin vertelefoniert noch einen Teil seiner letzten Piepen. Trotz des geringen Budgets nimmt „Mister Cool“ doch recht unterhaltsam die Stereotypen des Detektivfilms auf die Schippe; wahre Schenkelklopfer gibt’s zwar nicht, aber man darf reichlich schmunzeln.

Und weil nach den Regeln des Detektivfilms bald ein alter Freund oder eine verführerische Frau dem abgehalfterten Privatschnüffler einen Auftrag anbieten muss, taucht kurz darauf sein alter Freund Sunny (Charles Dutton) auf und bietet ihn nach der verführerischen Angela (Salli Richardson) zu suchen. Denn mit ihrer Hilfe will Sunny den Gangsterboss Mendoza (Andrew Divoff) festnageln. Für Shame wird der Auftrag besonders schwer, da er Angela von früher kennt...
Die Story und die Tatsache, dass die Besetzung nahezu komplett aus Schwarzen besteht, erinnern an den Klassiker „Shaft“. Und so ist „Mister Cool“ auch insgesamt ein würdigerer Nachfolger des Kultschnüfflers als das Remake mit Samuel L. Jackson.
Die Geschichte ist zwar nur leidlich spannend, funktioniert aber halbwegs als ironische Betrachtung von Detektivfilme. Zu einer Parodie reicht es zwar nicht, aber trotzdem präsentiert sich der Plot zumindest für Genrefans recht unterhaltsam.

Der Humor ist typisch der Humor schwarzer Komiker: Keenen Ivory Wayans reißt coole Sprüche und tritt als harter Macker auf. Teilweise kann man herzlich lachen, meist reicht es aber nur zu einem Schmunzeln. Allerdings lockert der Humor den Plot doch ausreichend auf. Zudem sind einige Einfälle wie die TV-Sucht seiner Assistentin (hierbei vor allem Schnulzen-Soaps) sehr komisch.
Die kurzen Actionszenen bestehen aus Prügeleien und Shoot-Outs, die teilweise überraschend hart ausfallen. Der Action merkt man das geringe Budget des Streifens an; trotzdem hat Wayans das ganze nett gemacht und kann den Genrefan in einigen Actionszenen (z.B. der recht gute Kugelhagel am Anfang oder der Showdown) begeistern.
Auch wenn Keenen Ivory Wayans „Mister Cool“ zum großen Teil dazu nutzt sich selbst in Szene zu setzen, so macht es dennoch Spaß ihn in der augenzwinkernden Hauptrolle zu sehen. Jada Pinkett ist als keifende Peaches auch recht komisch, obwohl sie auch kaum schauspielert. „Wishmaster“ Andrew Divoff als Mendoza (Simpsons-Fans werden bei dem Rollennamen grinsen müssen) bietet eine halbwegs brauchbare Karikatur auf filmische Gangsterbosse aus der Klischeekiste. Die anderen Nebendarsteller spielen ihre Rollen recht stereotyp, was aber irgendwie zu dem Ironie-Aspekt passt.

„Mister Cool“ ist eine nette kleine Actionkomödie, die recht gut unterhält, aber ein bestimmtes Prädikat trägt: Nur für Genrefans.

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