Ich muss zugeben, dass mich der Film im Vorfeld sehr gereizt hat. Die Story hört sich sehr gut an, mit Ekelszenen kann ich auch umgehen und die deutsche Herkunft fand ich auch sehr interessant.
Doch was ist nun das?
Nachdem CARCINOMA noch ganz amtlich beginnt, fällt zunächst einmal die Tonspur negativ auf. Man hat den Film sozusagen "übersynchronisiert". Die akkustische Natürlichkeit ist damit futsch und geht ziemlich schnell auf den Sack. Leider merkt man an manchen Stellen auch, dass die Tonspur mit den Mundbewegungen nicht ganz übereinstimmt.
Dann wird der Film in eine Richtung gedrückt, die ihn jede Überzeugung nimmt. Man leidet absofort nicht mehr mit dem Kranken mit, sondern entwickelt einfach nur noch Ekel gegen die gesamte Person.
Zunächst werden immer mal wieder Zeitsprünge vorgenommen, die in seine Vergangenheit reichen und sich damit beschäftigen wie er seine Krankheit entdeckt, damit umgeht und sich mit dieser Tatsache "anfreundet".
Ansonsten gibt es nur noch enorme Ekelszenen, welche den Umgang mit der Krankheit in ein komplett falsches Licht stellen und pure Negativität versprühen. Pausenlos spielt er sich an seiner offenen eitrigen Wunde rum, versucht das Wundwasser mit in seinen Sexleben einzubauen und lutscht dann auch noch an seinen Finger rum.
Etwas später, unter der Pflege seiner Mutter, läuft alles aus dem Ruder und es wird komplett unhygienisch. Der Arsch explodiert regelmäßig, er liegt in seinen eigenem Eiter und die Mutter verwendet einen Lappen für alles.
Ab hier wird der Ekelfaktor zum Selbstzweck und es wird sich nur noch am Rande mit der Krankheit und den Gefühlen des Opfers beschäftigt.
Warum man jetzt noch ein Rattenloch im Film mit einfügen musste, in welchem sich der Kranke auch noch von einer homosexuellen Domina weiter wundschlagen lässt, unterstreicht meine Vermutung dass man hier nur noch mit hohem Ekelfaktor schocken will.
Fazit:
Im allgemeinen ein Film für sensationsgeile Perverse, die sich vom ganzen Snuff und Unfallvideos mal eine Auszeit gönnen wollen. Ich kann das Geschehen nicht als Kunst bezeichnen und werde absolut keine Empfehlung aussprechen.