Der Ex-Cop Zhang Zili ist von seinem letzten Einsatz traumatisiert und ständig alkoholisiert. Eigentlich arbeitet er bei einem Sicherheitsdienst, stellt aber lieber einer Mordverdächtigen nach, die vielleicht etwas mit seinem letzten offiziellen Fall von vor fünf Jahren zu tun haben könnte. Und natürlich entwickelt er Gefühle für sie.
Wer Yi‘nan Diaos Nachfolgefilm DER SEE DER WILDEN GÄNSE kennt, weiß, worauf er sich einlässt: Schöne Bilder, wenig Aktion, Genrekino im Gewand eines Arthousefilms.
„Black Coal, thin Ice“, so der internationale Titel, ist ein spröde inszeniertes Krimidrama, das zwar alle Elemente eines Neo-Noir aufweist, sich jedoch kaum so anfühlt. Die Femme Fatale ist im Grunde eine tragische Figur, der Polizist eine ebenso traurige und noch dazu wenig sympathische Gestalt. Visuell ist der Film interessant, jedoch eher im alltäglichen Realismus angesiedelt als in einer schummrigen Parallelwelt. Dafür ist der Plot so verschachtelt wie in einem Chandlerstreifen.