Review

Ein Film als Videospielerlebnis - klar: angesprochen fühlen sich davon überwiegend Videospieler. So werden bei der Zielgruppe einige nostalgische Erinnungen an die verpixelte 8-Bit-Ära und alten Microsoft DOS-Zeiten wachgerufen. Für die Spielefreaks sind einige lustige Späßchen eingebaut - aber echte Brüller waren für meinen Geschmack keine darunter. Die Story hat schon einen langen Bart und ist völlig abgenutzt: Der böse Virus und der verrückte Wissenschaftler haben es mal wieder geschafft, beinahe die gesamte Menschheit auszulöschen und in Zombies zu verwandeln - ein Überlebender versucht eine nahestehende Person zu retten.

Fast die gesamte Handlung wird aus der Ich-Perspektive des Hauptprotagonisten dargestellt. Der Zuschauer darf dem "Helden" zuschauen, wie er versucht aus einer zombifizierten Klinik seine schwangere Freundin zu befreien. "Hindernisse" auf dem Weg dorthin werden auf recht ansehliche Splatter-Weise mit viel Blut und pseudo-coolen Sprüchen mit allerlei Waffen aus dem Weg geräumt. Die Masken und Kostüme der Gegner sind gelungen, aber die Tötungseffekte billige Effekthascherei - so wird der eigentliche Gore-Effekt immer mit Computertricktechnik überblendet. Das machen selbst billige B-Movies besser. Die meisten Waffen sind etwas langweilig und echte, harte Boss-Gegner sucht man vergebens - sterbewillig, lahm, dumm und leicht klein zu kriegen sind die Gegner - was sehr schade ist und dadurch deutlichen Punkteabzug verursacht.

Das Erkunden der Zimmer der zombie-durchsetzten Klinik wirkt einerseits spannend, da man nie genau weiss, wo der nächste "Gegner" lauert, aber auch langweilig, weil sich Verzögerungen und Längen daraus ergeben. Kulissen, Musik, Kameraführung liefern eine ordentliche Atmosphäre ab. Der "Spielverlauf" wirkt dennoch recht eintönig und birgt keine außergewöhnliche Überraschungen.

Der Film nimmt sich nicht ernst - und will nicht ernst genommen werden - und kann er auch gar nicht. Anspruch ist nahe Null. Für wen ist dieser Film? Für Leute, die gerne mal ein "Let's play" im Kinofilmformat sehen möchten anstatt aktiv selbst zu spielen und bösartig, schwarz-humoristischen, zynischen Splattermorden einen gewissen Reiz abgewinnen können.

Fazit: "DOOM" und "Resident Evil" für Arme - wer 2 Std. an PC/MAC/Konsole einen aktuellen Titel spielt, dürfte deutlich mehr Spaß haben. Selbst für Fans von First Person Ego-Shootern zu mager. Kindisch, albern, unausgereift. Wer FPS nicht schaut, hat nichts verpasst. (3/10)

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