Die Brüder Brian und Matt unternehmen mit Matts Freundin Dora und dem befreundeten Pärchen Todd und Elizabeth einen Ausflug zur Jagdhütte ihres Onkels Bob in den texanischen Wäldern. Der Trip gestaltet sich weniger angenehm als gedacht, denn bereits auf dem nächtlichen Hinweg hat die Gruppe mit ihrem Wagen einen Zusammenstoß mit einem Tier, dessen Kadaver im Anschluss daran jedoch nicht auffindbar ist, und als man am Ziel ankommt, entpuppt sich die Hütte als verfallene Bretterbude. Alamiert von merkwürdigen Tierlauten versucht Brian den lokalen Geschichten rund um den in den Wäldern hausenden Bigfoot auf den Grund zu gehen und die legendäre Kreatur mit einer seiner vielen mitgebrachten Kameras einzufangen. Als am nächsten Morgen der Wagen völlig demoliert ist und man in der Hütte festsitzt, geht den Kids so langsam ein Licht auf, dass der besagte Bigfoot wohl doch tatsächlich existiert... und es zudem aus irgendeinem Grund auch auf sie abgesehen hat... "Blair Witch Project"-Co-Regisseur Eduardo Sánchez wollte es 15 Jahre nach seinem besagten Independent-Hit wohl nochmal wissen und mit "Exists - Die Bigfoot-Legende lebt" innerhalb des immer noch anhaltenden Trends, den er damals selbst losgetreten hatte, und mit unbekannten Darstellern (die sich hiervon bestimmt auch einen entsprechende Karriere-Boost versprochen haben dürften) sicherlich auch wieder zu einem ähnlichen Erfolg schwimmen... und hat damit eine gute Möglichkeit geliefert, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wie sehr sich das Found-Footage-Sujet in nur anderthalb Dekaden verändert hat. So war der im Jahr 1999 intonierte Grusel rund um die Hexe von Blair sicherlich nicht durchgehend genregerecht und teils subtiler, als es gut für ihn gewesen ist, aber dafür doch immerzu glaubwürdig, was man von "Exists" beim besten Willen nicht behaupten kann... und Mitte der 2010er würde es der Allesgucker sicherlich nicht mehr akzeptieren, in einem offenkundigen Bigfoot-Streifen Bigfoot niemals zu Gesicht zu bekommen (egal wie billig das Kostüm ist!). Dass auf eine gewisse Authentizität nun kein gesteigerter Wert mehr gelegt wird, merkt man aber auch alleine schon daran, dass die präsentierte Handlung nun mit Musik unterlegt ist und - abgesehen von der Präsentation per wackeliger Hand-Cam - eigentlich auch komplett nach den Regeln "herkömmlicher" Horror-Filmerei abläuft. Dass dabei angesichts so manchen Perspektivwechsels häufig mal wieder die Frage im Raum steht, wer da nun gerade die Kameras hält und woher diese oder jene Aufnahme stammt, kann/muss halt getrost ignoriert werden. Nun ja, sag' ich da nur! Fairerweise muss man auch zugestehen, dass es in "Exists" actionreicher zugeht als erwartet, inklusive einer GoPro-gestützten Fahrrad-Verfolgungsjagd quer durch den Wald und einer Belagerungs-Situation der Hütte, was einen zumindest bei der Stange hält. Dennoch: Von einem der Masterminds hinter dem "Blair Witch Project" hätte man - gerade nach Sánchez' knackigem Beitrag "A Ride in the Park" für den Episodenfilm "S-VHS" - doch mehr erwarten dürfen als so einen zwar recht soliden, aber gänzlich uninovativen, kleinen Schocker von der Stange, zumal es zwei Jahre zuvor mit "Bigfoot - Der Blutrausch einer Legende" ja sogar schon einen sehr viel besseren Found-Footage-Streifen rund um den zotteligen Affenmenschen gab...
5/10