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Regisseur Ole Bornedal schuf mit seinem Erstlingswerk „Nightwatch“ 1994 ein kleines Meisterwerk. Dies mit einem doch relativ geringem Budget von ca. 2,3 Millionen Dollar. Der Film wurde sowohl in Cannes als auch auf vielen anderen Filmfestivals gefeiert und konnte auch in Deutschland über 1,5 Millionen Zuschauer in die Kinos locken. Leider blieb die Neuverfilmung „Freeze - Alptraum Nachtwache“, welche vier Jahre später ebenfalls von Bornedal produziert wurde, weit hinter den Erwartungen und auch dem Niveau des Originals zurück. „Nightwatch“ ist bis dato der Erfolgreichste Film aus Dänemark.

Nightwatch“ ist einer jener Filme, welche mir selbst nach über einem Jahrzehnt noch mehr als gut in Erinnerung sind. Er hat auch in dieser Zeit rein gar nichts von seiner Faszination verloren. Er ist auf seine Art und Weise schon als kleines Meisterwerk zu bezeichnen. Ohne jegliche Effekte oder großartige Kameraspiele schafft es „Nightwatch“ zu jedem Zeitpunkt zu fesseln und hält auch den Spannungslevel konstant weit oben. Selbst eine vollkommene Stille zehrt hierbei an den Nerven des Betrachters. Begleitet wird dies von einer, zwar nicht neuen, aber doch sehr gut angepassten Musikalischen Untermalung. Diese hat neben dem typischen Horrorfilm – Gedudel auch noch einige Rockige Beats zu bieten, welche jedoch sehr gut in den Film integriert sind.

Storytechnisch ist „Nightwatch“ auch allemal der großen Konkurrenz an Filmen gewachsen. Zum einen schildert sie gekonnt die düstere Atmosphäre in welcher sich Martin als Nachtwächter stets befindet und zum anderen ist da noch sein total abgedrehter, meist bis obenhin voller Kumpel Jens. Letzterer lässt aufgrund seines Verhaltens stets die Vermutung nahe liegen, wer sich wohl hinter dem grauenvollen Frauenmörder versteckt. Das Finale des Streifens ist zwar sicherlich nicht neu, jedoch gut inszeniert. Kennern dürfte des Rätsels Lösung nicht schwer fallen. All jene die mit diesem Genre nicht so vertraut sind, können ruhig ein klein wenig rätseln wer sich hinter dem Killer verbirgt. Recht viel mehr möchte ich an dieser Stelle nicht auf den Inhalt eingehen.

Nikolaj Coster-Waldau gab in „Nightwatch“ in der Rolle des Nachtwächters Martin sein Schauspieldebüt, welches ihm im weiteren Verlauf seiner Karriere zu Filmen wie „Black Hawk Down“, „Der Henker - Shadow of the Sword“ oder „Königreich der Himmel“ verhalf. Aber auch Kim Bodnia spielt seine Rolle als total abgedrehter und zu jedem schlechten Scherz aufgelegter Jens hervorragend. Leider kann man die Anzahl der Darsteller an zwei Händen abzählen, was hier und da doch nicht immer förderlich für den Unterhaltungswert sein könnte.

Alles in allem ist „Nightwatch“ ein Film für jedermann welcher sich für ca. 90 Minuten schön gruseln will. Er überzeugt durch seine hervorragende Atmosphäre und auch die Story kommt dabei keinesfalls zu kurz. Ein ewiger Geheimtipp.

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