Ein weiterer ,,Stirb langsam"-Aufguss wird uns hier mit ,,Sleeping Dogs" geboten. Und das eigentlich gar nicht mal schlecht. Hier hat man sich für ein futuristisches Szenario entschieden und das hebt sich von den übrigen ,,Stirb langsam"-Klonen positiv ab. Auch ist diese ,,Die Hard"-Adaption mit einer 18er-Freigabe versehen genau wie viele andere auch (Time Lock, Kalifornia Nightmare, Skyscraper, Point Blank-Over and Out, usw...), doch das Original und dessen Fortsetzungen sind alle uncut ab 16 :-)
Und dabei sieht der Anfang von ,,Sleeping Dogs" gar nicht nach ,,Stirb langsam" aus. Da möchte der Dieb Maxwell eigentlich nur Smaragde stehlen und legt währenddessen alle Wachleute im Alleingang um. Das gefällt dem Anführer Sanchez Boon überhaupt nicht und dummerweise wird er von der Polizei gestellt und soll mit einem Raumschiff auf einen Gefängnisplaneten gebracht werden. Maxwell und seine neue Freundin (die er vom Smaragdschleifen befreit hat) haben sich in einem Container verschanzt, der natürlich ganz rein zufällig auf den besagten Raumkreuzer geladen wird. Dort stellt er sich Sanchez Boon und seiner Bande.
Actiontechnisch ist der Film (vor allem am Anfang) für eine eigentliche Billigproduktion vom Fließbandstreifen recht gut inszeniert, d.h. flott geschnitten, gute Schießereien und einiges mehr. Nur die genretypischen Explosionen und Prügeleien bleiben in ,,Sleeping Dogs" leider völlig aus und werden ersetzt durch die genannten Ballereien. Dabei gibt es einige recht ansehnliche blutige Shoot-Outs zu sehen, die dem Film im Endeffekt die 18er-Freigabe bescheren. Natürlich gibt es auch noch kleinere andere Gewalttaten, wie beispielsweise die üblichen Genickbrüche und ähnliches. Leider wirkt der ganze Streifen recht konstruiert, das fängt schon damit an, dass der Container, in dem sich Maxwell versteckt hat, zufällig auf den Raumfrachter geladen wird oder wie der Gefängnisplanet dann einen Spezialtrupp zum Raumschiff schickt, die Boon erledigen soll, doch erst dann wird bemerkt, dass Boon ja bis an die Zähne bewaffnet ist und sie ihren Trupp wieder zurückrufen sollen, was nur leider nicht geht, da sie bereits zu nah am Raumschiff sind. Selbstverständlich gibt es in der Zentrale des Gefängnisplaneten, der den besonders harten Macker markiert und das Raumschiff sofort mit raketen pulverisieren will. Ihm wird natürlich von allen Seiten widersprochen, da doch ansonsten die ganzen unschuldigen Geiseln draufgehen. Doch Boon hat vor, das Raumschiff auf den Gefängnisplaneten krachen zu lassen, was die Zentrale ganz genau weiß; doch daran, dass die ganzen Geiseln dann sowieso tot wärten, denken sie natürlich nicht.
Doch wen das nicht stört, wird bestens unterhalten.
Es sind auch ein paar witzige Sachen dabei, wie zum Beispiel Maxwell einen der Gangster nach hinten schubst und der dann in eine Kiste fällt, in der sich lauter Minen befinden. Nun muss er die ganze Zeit auf ihnen sitzen und darf sich nicht rühren :-) Nach einer Zeit muss er niesen und fliegt in die Luft *lol*. Dass die Explosion die Raumschiffwand nicht zerstört ist auch sehr seltsam. Oder als der Spezialtrupp nach einer Bombenexplosion zerstreut auf dem Boden liegt und der Arm des einen liegt abgetrennt neben ihm. Dann kommt der Gangster her und sagt:,, Ich würde Ihnen ja gerne die Hand schütteln, aber...." Und der Entstellte entgegnet:,, Verpiss dich!"
Natürlich ist Sanchez Boon extrastark. Erst wird er gegrillt in Form von Elektrostößen in einer Wasserlache. Und als er vermeintlich tot ist, taucht er zehn Minuten später wieder auf, um dann nach einem kleinen Endkampf den Fahrstuhlschacht herunterzufallen. Jaja, wenn die bösen Endgegner nicht vom Hochhaus runterstürzen, dann eben einen Fahrstuhlschacht.
Fazit: Unterhaltsamer Actionkracher, der mit vielen eigenen Ideen aufwartet und nur das Grundprinzip von ,,Stirb langsam" abkupfert.
Hier möchte ich noch sagen, dass man das nicht gleich immer so eng sehen soll, wenn sich ein Film an einem größeren Vorbild orientiert. Das gleiche gilt für ,,Der weiße Hai"; nur weil der Film mit seiner Idee der erste war, kann man die anderen Filme nicht gleich verurteilen, weil sie genauso sind. Da könnte man auch sagen, dass ,,Kill Bill" eine Adaption von ,,The Demolitionist" ist, der wiederum ein Klon von ,,Robocop" ist. Wo kämen wir da hin???
8/10 Punkte