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Albert (Seth MacFarlane) ist ein Feigling, züchtet Schafe, hat noch nie einen Colt abgefeuert und gehört trotzdem zu denen, die den Wilden Westen bisher überlebt haben. Das könnte sich ändern als er von seiner Freundin (Amanda Seyfried) verlassen wird und mit Meisterschützin Anna (Charlize Theron) anbändelt, die zufällig die Freundin von Obergangster Clinch (Liam Neeson) ist…

Seth MacFarlane (geb. 1973) arbeitet nach dem Kunststudium (Fachbereich Animation) für Hanna-Barbera und Cartoon Network bis 1999 auf Fox seine erste eigene Serie „Family Guy“ startet und seitdem (mit einer Pause von 2002-05) ein Quotenrenner ist. Es folgen, neben Regiearbeiten für Serien, wie „Bones“ oder „Star Treck“, seine eigenen Projekte „American Dad“ (seit 2005) und „The Cleveland Show“ (2009-13) bis MacFarlane mit der pubertären Teddy-Posse „Ted“ (2012) sein Leinwanddebüt gibt. Sein zweiter Spielfilm beginnt mit klassischen Lettern vor weiter Canyon-Kulisse, in die der Film immer wieder zurückkehrt, was aber nicht das eigentliche TV-Format verschleiern kann, denn Seth MacFarlane kann seine Herkunft einfach nicht leugnen. So ist „A Million Ways to Die in the West“ nicht etwa eine Satire auf das große Genre, sondern eher eine Verarsche des klassischen TV-Western. Auch die Musik erinnert eher an „Rauchende Colts“ und „Bonanza“ als an „12 Uhr Mittags“. Über weite Strecken der Handlung werden mehr oder weniger witzige Dialoge geführt, unterbrochen von todernsten Abschnitten (!) und ein paar rasanten Actionszenen, die definitiv das Beste in viel zu langen 116 min. sind. MacFarlanes zweitem Langfilm mangelt es an Schwung und Biss, stattdessen sehen wir, wie Neil Patrick Harris (der Barney aus „How I Met Your Mother“ TV) eine Minute lang in zwei Hüte scheißt. Wahrscheinlich zur Strafe wird MacFarlane selbst, der mutig und talentfrei die Hauptrolle spielt, später von einem Riesenschafsprügel ins Gesicht gepisst. Seth MacFarlane sollte mit seinem Therapeuten dringend an der Überwindung seiner analen und fäkalen Phase arbeiten, sich in Zukunft wieder dem widmen, was er kann (die neue „Family Guy“ Staffel ist ein einziger Spaß!) oder zumindest vor seinem nächsten Kinoversuch alle Filme von Zucker/Abrahams/Zucker von „Kentucky Fried Movie“ (1977) bis „Die Nackte Kanone 33 1/3“ (1994) dreißig mal konzentriert anschauen. (5/10)

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