Als Brückenschlag zwischen den ersten drei X-Men-Filmen und dem Serien-Reboot "Erste Entscheidung" erdacht, geplant und umgesetzt, markiert "X-Men-Zukunft ist Vergangenheit" auch die Rückkehr von Bryan Singer auf den Regiestuhl des Franchise und er fügt sich nahtlos in die Riege der in der Zwischenzeit die Serie am Leben erhaltenden Regisseure Brett Ratner und Matthew Vaughn ein, als wäre er nie weg gewesen.
Sah man den ersten "X-Men" noch als Fingerübung und erstaunlich gelungene Comic-Verfilmung an, welche Hollywood erst den Weg in die finanziell unheimlich erträgliche Reihe von Comic-Verfilmungen ebnete, welche danach mit "The Avengers" ihren vorläufigen Höhepunkt erreichen sollte, bekam man mit "X-Men 2" schon eine deutlich komplexere Fortsetzung mit einer begnadeten Figurenentwicklung. Auch wenn Teil 3 für mich persönlich eine gelungene Fortsetzung darstellt, wirkt Singers neuester Teil der beliebten Mutanten-Truppe wie seine persönliche Fortsetzung der Reihe.
Die vielen Pluspunkte wie die verschachtelte Story mit den niemals eindimensionalen Charakteren, den perfekten Digitaleffekten und vor allem den grandiosen Darstellern lassen beim Zuschauer ein befriedigendes Gefühl zurück, dem alle Teile dieser tollen Reihe bereits ans Herz gewachsen sind.
Zwar könnte man sich damit schwer tun, daß Jennifer Lawrence als neuer Lead die tolle Rebecca Romjin als Mystique abgelöst hat aber da sowohl Charakter als auch Darstellerin so gut in der Story eingearbeitet sind und wie ein verlorenes Puzzleteil ins Bild passen, ist dies zu verschmerzen, denn "Zukunft ist Vergangenheit" macht einfach alles richtig, was hätte schief laufen können.
Erneut trägt Hugh Jackman zu einem erheblichen Teil einen X-Men-Film auf seinen Schultern und hält die gewohnte Balance zwischen ernsthaftem Spiel und humoriger Note bravurös. Unterstützt wird er dabei sehr gut von besagter Jennifer Lawrence, dem präsenten Nicholas Hoult und Michael Fassbender, die zwar alle drei erst ihren zweiten Auftritt absolvieren aber bereits sehr gut in ihren Rollen aufspielen.
Ian McKellen und Patrick Steward geben eine tolle Vorstellung und wenn auch nur mit wenig Sreentime ist ihr Auftritt doch das Salz in der Suppe dieses Filmes.
Ebenso gefallen mir Daniel Cudmore, Ellen Page, Halle Berry, Kelsey Grammar, Anna Paquin und Shawn Ashmore in ihren wiederkehrenden Auftritten und runden das X-Men-Erlebnis erst richtig ab (vom Storyende will ich jetzt gar nicht reden,denn das ist für mich das wahre Highlight der Mutantenschau).
So bekommt Bryan Singer als Anführer eine sehr gute Truppe an die Hand, die altbewährtes mit Neuem zu einem einzigartigen Erlebnis zusammenpuzzelt.
Zwar ging Matthew Vaughns "Erste Entscheidung" in eine deutlich ernstere Richtung als die ersten drei X-Men-Filme und haben auch die beiden "Wolverine"-Spin-Offs eine leicht andere Gangart an den Tag gelegt, umso erfreulicher ist es, daß der neue Beitrag des Franchise die Weichen für eine grandiose Zukunft stellt und auch durch die vielen bekannten Mutanten-Auftritte eine vertraute Atmosphäre schafft, in der man sich behaglich zurücklehnen kann, um die Zukunft kommen zu lassen.
Am Ende von "Zukunft ist Vergangenheit" war zumindest ich wirklich glücklich mit dem Ergebnis und dem langen Fiebern auf den Starttermin!