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Am Weihnachtsabend erlebt die Sexsklavin Everly ihr persönliches Waterloo: Ihr Kontakt zur Polizei wird aufgedeckt, und der Gangsterboss und Zuhälter Taiko will nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihrer Tochter und ihrer Mutter. Everly ist allerdings nicht die taffe Bitch mit großem Maul und dummen Kopf, für die Taiko sie hält, sondern Everly ist knüppelhart, geht es doch immerhin um das Leben ihrer Familie. Sie versucht auf Teufel komm raus aus dem Appartement zu flüchten, in dem sie seit vier Jahren eingesperrt ist, und zwar mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln: Pistolen, Schnellfeuergewehre, Messer, Schwerter, …

Selma Hayek als verschwitzter Racheengel im Trägertop, das kann gar nicht schlecht sein. Ist es auch nicht, aber mir persönlich war es des Öfteren einfach zu comichaft überzeichnet und zu laut. Die Schießereien sind gekonnt in Szene gesetzt (wenngleich auch etwas vorhersehbar, aber ich glaube darum geht es nicht), und die Kämpfe sind ordentlich choreographiert. Aber irgendwie ist das Ganze immer einen Tick zu überzogen, ein kleines bisschen zu angestrengt cool und hip. Im Gegenzug sind die rührenden Szenen wiederum einen kleinen Tick zu rührend und zu lang.
Die Mischung passt einfach nicht, um wirklich ganz großen Spaß zu haben. Ich vermisse irgendwie den Sinn für die feine Mischung der richtigen Gewürze. Deswegen schmeckt der Film in seiner Gesamtheit trotzdem recht gut, aber man hat immer die Ahnung wie er besser hätte aussehen können.

Trotzdem, EVERLY macht Spaß, und unterhält durchaus. Aber mehr als einmal muss ich den Film wirklich nicht sehen, und so etwas gibt dann schon zu denken. Dann doch lieber mal wieder Gareth Evans’ THE RAID, bei dem die Thematik zwar genau andersherum läuft, der aber durch seine Ernsthaftigkeit eher anspricht, als Everly durch seine (ihre?) Over the Top-Action und zwanghafte Skurrilität.

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