Tief in der Provinz, wo sich die Leute zu zehnt einen Fernseher teilen und die Hauptstraße (na ja, eigentlich gibt es da sogar nur eine Straße) vollständig mit Laub bedeckt ist, hetzt ein selbsternannter Dorf-Obermotz namens Henry mit Unterstützung des Mobs den Stecher seiner Gattin zu Tode. Der Sheriff weiss natürlich von nix, zumal der Bruder des erwähnten Kuhkaff-Tyrannen, nur gibt´s es da noch vier naseweise Studenten, die beim Campen die Leiche des Ehebrechers finden. Henry kann den Dorfältestenrat davon überzeugen, dass auch diese vorsichtshalber aus dem Weg zu räumen seien, allerdings erweist sich einer der Gejagten als recht wehrhaft.
"Trapped" ist ein kleiner und einigermaßen harter Backwood-Krimi, der primär von der beängstigenden Präsenz Henry Silvas (ultrafies und bedrohlich trotz Strohhut) lebt. Der altbewährte Schurken-Mime liefert in diesem eigentlich eher unbedeutenden Streifen eine seiner besten darstellerischen Leistungen ab. Noch furchteinflössender als die Auftritte seines psychopathisch-demagogischen Hinterholz-Diktators sind da wohl nur die Dummheit und der blinde Gehormsam der Dörfler. Aber auch die restlichen Schauspieler machen ihre Sache recht gut, so dass negativ lediglich der ziemlich ungeschickte Handlungsaufbau ins Gewicht fällt: Der Film läuft nämlich etwas schleppend an und so richtig abgehen tut´s eigentlich nur in den letzten 20 Minuten, dann aber auch in geballter Form, mit Auto-Verfolgungsjagd, Fernsehantennen-Gore und einer nervenzerrenden finalen Konfrontation zwischen Henry und dem Studenten Roger. Aber wie gesagt, Silva trägt den Film einfach. Zu erwähnen sei hier zuletzt noch des Böslings Frau, die netterweise keine Gelegenheit auslässt, sich entblättert zu zeigen.