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„The Firebase“ ist ein recht harter Kriegsfilm, der es aber leider nicht schafft einen richtigen Spannungsbogen aufzubauen.
Vietnam 1968: Sergeant Major Bill Hafner (R. Lee Ermey) und seine Einheit, darunter auch Hafners engster Vertrauter Corporal Joseph DiNardo (Wings Hauser), erleben andauernd die Schrecken des Vietnamkrieges, während sie gegen den Vietcong kämpfen. So beginnt der Film als eine Art Kriegsabenteuer und zeigt in den ersten Minuten erst mal nur ein paar Erlebnisse und Gefechte der Truppe, die in erster Linie oberflächliche Action bieten sollen.
Kaum hat man den Trupp via Hubschrauber abgeholt, da wartet schon der nächste Auftrag auf sie: Sie sollen dabei helfen den Stützpunkt Gloria zu verteidigen, bei dem sich immer mehr Einheiten des Vietcong zusammenziehen. Doch die dort stationierten Soldaten sind faul und nicht kampfbereit, die Moral ist weit unten und der kommandierende Offizier nicht nur unfähig, sondern auch noch dauernd zugedröhnt. Hier erinnert der Film etwas an Vorbilder wie „Platoon“ oder „Full Metal Jacket“, doch die Darstellung ist hier recht einseitig, da der Film zu klar in pflichtbewusste und unfähige Soldaten einteilt.

Mit einem fingierten Angriff und der Verletzung des Kommandanten kann der neue Trupp den Weg ebnen: Hafner übernimmt das Kommando aufgrund seines Ranges, verstärkt die Befestigungen und bringt die Soldaten auf Vordermann. Doch der Vietcong rückt näher und die Planer weit weg von Gloria unterschützen die Gefahr...
Nach der Einführung findet das Geschehen von „The Firebase“ fast nur noch in und um den Stützpunkt Gloria herum statt. Daraus will der Film ähnliches Kapital schlagen wie vergleichbare Filme (z.B. John Carpenters „Assault – Anschlag bei Nacht“), doch er schafft es leider nicht einen richtigen Spannungsbogen aufzubauen. So wirken die Geschehnisse der Belagerung wie diverse Einzelepisoden und es kommt keine durchgängige Spannung auf. Auch die Dialoge sind nur 08/15 und auf B-Niveau, was die Geschichte auch nicht interessanter macht.
Trotz einiger kritischer Szenen ist „The Firebase“ klar ein Kriegs- und kein Antikriegsfilm. So werden in einigen Szenen auch die Vietnamesen positiver charakterisiert (entweder durch ihre Handlungen oder die Off-Kommentare Hafners), aber dies sind nur Einzelmomente. Oft wird der Vietcong auch als skrupelloser Haufen dargestellt, der kaltblütig Zivilisten, Verletzte und Krankenschwestern ermordet und dem jedes Mittel recht ist. Zudem legt der Film zu sehr wert auf Action, um wirklich als Antikriegsfilm durchzugehen. Dafür besitzt der Film jedoch eine recht gute Atmosphäre, die vor allem aus den Off-Kommentaren Hafners entsteht.

„The Firebase“ bietet für den Zuschauer auch diverse ausgiebige Gefechte, bei denen der Schwerpunkt auf den Grabenkämpfen in und um Gloria liegt, das beständig von den Vietnamesen angegriffen wird. Die Inszenierung ist ganz solide, lediglich die Kameraführung ist stellenweise wirklich herausragend (vor allem wenn die Kamera den Charakteren durch die Gräben folgt). Aber es gibt reichlich Geballer, einige Explosionen sowie einiges an Hauen und Stechen, so dass die Action auf quantitativer Seite recht überzeugend ausfällt.
R. Lee Ermey ist sicherlich der professionellste Darsteller in dem Ensemble, weshalb es kaum verwundert, dass er die beste Leistung erbringt. Der Rest spielt jedoch ebenfalls relativ ordentlich, wobei sich die Besetzung zum großen Teil aus B-Darstellern wie Wings Hauser zusammensetzt.

So bleibt ein recht ordentlicher Kriegsfilm mit viel Geballer und guter Atmosphäre, aber der fehlende Spannungsbogen macht sich doch sehr deutlich bemerkbar.

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