Backcountry (2014)
Spoiler lauern!
Seit Jugendtagen war Alex nicht mehr in den üppigen kanadischen Wäldern, vor allem nicht an seinem früheren Lieblingsplatz, einem romantischen See den man erreicht wenn man den bekannten Blackfoot-Trail entlangmarschiert. Genau diesen See möchte Alex nun seiner Freundin Jenn zeigen. Nur noch schnell in den Wildnis-Survival-Bedarfsshop die letzten Einkäufe erledigen. Die angebotene WanderKarte lehnt Alex natürlich dankend ab, ist er doch nicht das erste Mal in den Wäldern. Auch die Bad-News des Verkäufers, das aufgrund einiger Vandalen der Blackfoot-Trail für diese Saison bereits geschlossen ist und eine hohe Geldstrafe bei Zuwiderhandlung droht, kann Alex nicht von seinem Vorhaben abbringen, schließlich war dieser doch mit der Hauptgrund der Reise. Notfallset ein- und Jenn's Handy heimlich wieder ausgepackt, soll doch nichts diesen Camping-Ausflug stören. Rucksack aufgeschnallt, ab ins Kanu und los geht der Trip. Doch schon bald muss Alex sich eingestehen das er wohl doch nicht mehr den richtigen Weg in Erinnerung hatte. Vom erhofften See weit und breit keine Spur, statt dessen dichter Wald so weit das Auge reicht. Die Stimmung ist im Eimer, Alex geplante Überraschung löst sich in Wohlgefallen auf, Jenn ist stinkig wegen des zurückgelassenen Handys, und noch viel stinkiger ist ein ca. 2 Meter großer und hungriger Bär dessen Territorium die Beiden wohl soeben empfindlich gestört haben...
Dem kanadischen Langfilm-Regiedebutanten Adam MacDonald, der auch das Drehbuch schrieb, gelingt hier ein weitesgehend klischeefreies und durchaus packendes Survivalfilmchen mit Echtbär und einigen überraschend heftigen und blutigen CGI-freien Einlagen. Insgesamt über weite Strecken eher ruhig inszeniert, zu Anfang eventuell sogar zu ruhig, doch umso heftiger wirken schließlich die ersten geräuschlichen Vorboten von "Meister Petz".
Kompakter, dialogzufriedenstellender und stimmungsvoller Film vor toller Kulisse, passend vertont von den "Frères Lumières", und ohne die üblichen Kiff-Kicher-"ich zieh mich schon mal aus"-Fratzen!
bärige und aufs Wesentliche konzentrierte : 7,5/10