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Ein junges Pärchen aus der Stadt sucht das Abenteuer in den kanadischen Wäldern. Auf der Suche nach einem versteckten Ort mit perfekter Aussicht lotst Alex sich und Freundin Jenn abseits der befestigten Wege ins totale Nirgendwo. Verirrt, am Ende ihrer Kräfte und ohne Trinkwasser und Nahrung müssen die beiden Hiker feststellen, dass sie sich im Bärengebiet befinden…

Geh‘ doch mal wandern, haben sie gesagt. Wandern macht Spaß, haben sie gesagt… BACKCOUNTRY ist ein Wanderausflug gone bad. Schlimmer kann es eigentlich kaum kommen. Erst komplett verlaufen, dann auch noch Bären-Terror. Das Abenteuer wird zum Horror. Vergleicht man das Langfilm-Debüt von Regisseur Adam MacDonald mit thematisch ähnlichen Werken wie GRIZZLY, GRIZZLY PARK, GRIZZLY RAGE oder RED MACHINE fallen die Tierhorror-Elemente in BACKCOUNTRY weitaus geringer aus. Die malerische Landschaft und die verzweifelte Lage der verliebten Wandersleute stehen in harschem Kontrast zueinander. Gewalt gibt’s auch, sogar ziemlich derbe. Diese ist jedoch nicht selbstzweckhaft, sondern einfach nur realistisch. Ferner wird nicht volles Rohr drauf gezoomt, im Gegenteil: sogar eher versucht wegzuschwenken.
Das Highlight des Films ist ganz klar der Bär. Der ist echt, hat echte Pranken und echte Krallen . Die Darsteller stehen in unmittelbarer Nähe, während das Ungetüm Zähne fletschend daneben steht. Respekt! Da stinkt die Bärenattacke in THE REVENANT mit dem animierten Grizzly ganz schön ab.

BACKCOUNTRY ist ein spannender Survival-Trip. Glücklicherweise nicht im Found-Footage-Gewand, obwohl es sich angeboten hätte. Kritik an die Überheblichkeit des Menschen und die Kaltherzigkeit der bösen Natur kann man hineininterpretieren, wenn man sonst nichts zu tun hat. Man kann den Streifen aber einfach nehmen wie er ist und sich dem kurzweiligen, nicht übermäßig innovativen, aber packenden Thrill hingeben.

Fazit:
Trekking mit Bär - mag ich "sähr".

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