Ohne sich an etwas erinnern zu können, erwacht Thomas (Dylan O´Brian) in einem Fahrstuhlschacht auf und wird von Gally (Will Poulter) auf dem idyllischen Landfleck "Glade" begrüßt. Schnell stellt Thomas fest, dass hier nur männliche Teenager leben und die Idylle aus Wald, einem See und Wiesen nur ein Trugschloss ist. Denn in Wahrheit ist dieser Ort ein Gefängnis - denn sie alle sind in einem Labyrinth eingesperrt, dass in der Dämmerung seine Pforten schließt und dort drin noch keiner eine Nacht überlebt hat. Deshalb gibt es die "Läufer", die morgens einen Ausweg suchen und probieren, vor der Dämmerung wieder im "Glade" anzukommen. Doch neben den nächtlichen Monstern, den "Grievers", stellt sich das Labyrinth jede Nacht um. Thomas will sich nicht an die Regeln halten und begibt sich auf eigene Faust in dieses Labyrinth, um einen Ausweg zu finden, was ihm einige Feinde beschert...
Man kann Regisseur Wes Ball, der mit diesem Film sein Debüt feiert, zuerst einmal in zweierlei Hinsicht die Hand schütteln. Zum einen haben wir hier einen perfekt ausgesuchten Cast an namenlosen Jungstars, von denen man in Zukunft mit Sicherheit noch hören wird. Ich verwette meine Eier, dass die komplette Gagen für sämtliche Schauspieler deutlich unter dem Betrag liegt, was Adam Sandler für einen seiner Rotzfilme bekommt.
Zum anderen haben wir mal wieder eine neue, frische Geschichte, die es so in dieser Konstellation noch nicht gab. Kein Remake, keine 08/15-Story, sondern eine herrlich Science-Fiction-mäßig angehauchte Story, die total unverbraucht ist. Einziger Wermutstropfen ist das Gefühl, dass natürlich auch hier streng nach den Normen für PG-13 gedreht wurde, was nichts anderes heißt, dass jeder Hosenscheißer den Film sehen darf. Also kein "Mortal Kombat" oder "Predator".
Ich kann nur für mich sprechen: Die Geschichte zog mich direkt mit seiner mystischen Komponente in den Bann - Wes Ball gibt dem Zuschauer nur so viel mit auf den Weg, wie alle Protagonisten selbst wissen. Nicht alle Fragen werden in den ersten zwei Drittel beantwortet, was aber ganz gut ist, da "Maze Runner" so noch geheimnisvoller wirkt. Der schmale Grat zwischen Story, gut agierenden Schauspielern und vorallem CGI-Einsatz wurde gefunden, was seit knapp 8 Jahren nicht mehr selbstverständlich ist. Das einzige Abstruse, was ich mich gefragt habe, ist, wie hoch die Ornanierquote im Camp David liegen muss. Hey keine Frauen, da versteht man, dass diese Komponente komplett außer Acht gelassen wurde.
"Maze Runner" hält seinen Spannungsbogen die gesamte Spielzeit weit oben, wobei viele Charaktere skizziert werden, die bis auf eine Ausnahme, alle sympathisch erscheinen. Auch die Auflösung erscheint im ersten Ansatz richtig und haut "brainfuckingmäßig" rein, wobei nach längerer Denkzeit diese Lösung eklatante Logiklöcher bietet. Was man "Maze Runner" außerdem noch vorwerfen kann ist der Pathos, in denen einige unserer Helden fast in Zeitlupe sterben.
Ansonsten hab ich nicht viel zu meckern, was den Film immerhin einmalig sehenswert macht. Vielleicht auch zwei mal.
8/10