Rampage: Capital Punishment (2014)

Rampage - Capital Punishment(2014)

Ich fand den ersten Teil, von 2009 und ebenfalls von Uwe Boll(!) inszeniert, eigentlich ganz annehmbar. Trotz extremer Wackelkamera, null Spannung in der ersten Filmhälfte und einem zweifelhaften Protagonisten, machte Teil 1 eines richtig. Er stellte die richtigen Fragen zu unserer Gesellschafft und brachte einem wenigstens für fünf Minuten zum Nachdenken. Außerdem hatte die Rampage Ausgabe von 2009 eine zum schreien komisch inszenierte Bingoszene, von derer Qualität es in der Ausgabe von 2014 leider keine gibt.

Somit fällt der Satirefaktor weg und auch sonst ist das Amokdrama ganz anders. Ruhiger, ohne allzu ausschweifende Wackelaction und einem gewohnt straken Brandan Fletcher, der in seiner mehr als zweifelhaften Rolle alles gibt. Auch sein Konterpart Lochly Munro bügelt über eklatante Schwächen gut hinweg. Der Anfang ist spannend, die Rückblenden gelungen eingebunden und auch das letzte Viertel ist ein sehr entwaffnender Blick auf Bush, Obama, den zweiten Weltkrieg und dem Kapitalismus und vielen anderen Spitzen. Die Kritik an der westlichen Welt ist eine interessante Sicht, die Mittel die der Film propagiert, aber sehr dumm.

Genau das macht den Film zwar durchweg spannend, aber vieles ist halt ziemlich Boll. Der Regisseur ist zwar längst seinen Regiekindertagen entwachsen und auch der Soundrack ist treibend, aber so ein richtig guter Film ist Rampage 2 nicht. Die Statistenrollen sind eine Katastrophe, Uwe Boll in einer Nebenrolle ein schauspielerische Tiefpunkt und der Mittelteil ist ziemlich geschmackloser Drehbuchterror, der Yogabegeisterten zurecht aufstoßen wird.

Fazit...nicht schlecht Herr Boll. Aber auf jeden wirklich guten Einfall, kommt auch eine sehr widerliche bis schlechte Idee. Die gestellten Fragen sind interessant, wenn auch wenig subtil. Das hat Carpenter in "Sie Leben" deutlich eleganter gelöst. Aber Mr. Boll will gar nicht elegant sein und auch wenn ich seiner witzigen These zu Spielbergs "Lincoln" zustimme, kommt seine Arbeit zumindest in filmischer Hinsicht nicht über Durchschnittlich hinaus. In seinen besten Momenten eine Acht, meistens eine Sechs und an zu vielen Stellen eine Eins von Zehn...macht 5