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Brutal und gewaltverherrlichend. Zwar inszenatorisch etwas besser als Teil 1, wenngleich der Look etwas billiger wirkt. Inhaltlich jedoch mehr als bedenklich. Hatte der Vorgänger noch einen Hauch von Anspruch, wenn es darum ging, die Motivation und die Ursachen eines Amoklaufs darzustellen, verkommt dieser zweite Teil zum reinen Selbstzweck. Hier agiert nicht mehr ein verunsicherter und unverstandener Teenager, sondern ein brutaler selbstherrlicherVerschwörungsbesessener, der seine Taten mit verabscheuungswürdiger Menschenverachtung begeht. Und es bleibt auch unklar, ob Herr Boll hier seine eigene Meinung darstellt oder dies als Satire verstanden werden wissen will. Unser Amokläufer wird zu keinem Zeitpunkt als Schwein dargestellt, sondern wird in seinen Hasstiraden gegen das System sogar noch glorifiziert. Das als Kunst zu verkaufen, ist gefählich, denn so mancher C-Movie-Zuschauer könnte das in der Tat als Ansporn nehmen.