The Bird People In China (Asian Film Network) Nach den ganzen bekannten Filmen von Takashi Miike, in denen er es immer wieder darauf angelegt hat, mit gezielten Tabubrüchen zarte Gemüter zu erschrecken, sich somit aber eben auch seinen Ruf als filmischer Schocker zementiert hat, kommt hier einer seiner älteren Filme in einer wirklich schönen Edition von der Firma Asian Film Network heraus, der so ganz anders ist, als alles, was man so von ihm kennt. The Bird People In China (1998) ist ein warmer, mystischer Film mit einer Schwäche für die Randgestalten unserer Gesellschaft, ihren Bedürfnissen, Wünschen und Gefühlen. Gezeigt wird hier die Reise des japanischen Handelsvertreters Wada, der für einen erkrankten Kollegen die Dienstreise ins entfernte China antreten muss, um dort in einem Provinzkaff Jadevorkommen zu prüfen. Erst verfolgt, später begleitet wird er von einem cholerischen Yakuza, dem Wadas Firma noch Geld schuldet. Es entwickelt sich aus der Situation heraus eine Freundschaft, zeigt sich doch, dass die Reise mehr Tücken hat, als vorher erwartet. Getragen wird dieser Film neben seinem warmen Humor und dem Talent, absurde Situationen so darzustellen, dass man trotzdem mit den Figuren lacht, und nicht über sie, von der Kunst, jedes Bild wie ein Gemälde aussehen zu lassen. Der Kulturen-Clash findet hier in der traumhaft schönen Landschaft der chinesischen Provinz statt, wo sich die Fantasien von fliegenden Menschen mit den Märchen der alten Kulturen vermengen, und eine Mystik beschwören, die einen träumen lässt. Im Anblick dieser Schönheit vergessen auch die Protagonisten ihr eigentliches Vorhaben, und geben sich ganz dem Leben und den alten Bräuchen hin, und empfinden das erste mal in ihrem Leben so was wie Freiheit. Genauso wird es auch Takashi Miike gegangen sein, diesen filmischen Befreiungsschlag zu drehen, und allen zu zeigen, dass er noch was anderes kann, als Blut und Gewalt ästhetisch abzufilmen. Ein wunderbarer Film!!! CFS
09/10