Der englische Titel "Roustabout" wurde im deutschen Verleih verständlicherweise in "König der heißen Rythmen" verändert, passt aber eigentlich besser zu diesem Musikfilm aus dem Jahr 1964. Denn Elvis Presley mimt hier tatsächlich einen Hilfsarbeiter (engl. Roustabout), der aber eher weniger arbeitet, als dass er ständig singt.
Charlie Rogers ist ein hitzköpfiger und ziemlich von sich selbst überzeugter junger Sänger, der sich nach einem Auftritt mit einer Gruppe von Studenten anlegt. Dadurch verliert er nicht nur seine Anstellung, sondern kommt sogar ins Gefängnis, aus dem ihm seine Freundin herausholt, als sie die nötige Kaution stellt. Er hat genug von der Gegend und beschließt in Phoenix neu anzufangen - seine Freundin lässt er deshalb sitzen und fährt mit seinem Motorrad davon.
Auf dem Weg überholt er einen Jeep, in dem eine junge Frau sitzt, die von ihm sofort angemacht wird. Dies kann der Vater, ebenso ein Hitzkopf wie Charlie und der Fahrer des Jeeps, nicht ertragen, weshalb er das Motorrad von der Straße abdrängt. Dabei werden das Motorrad und die Gitarre von Charlie beschädigt. Die weitere Beifahrerin, Maggie Morgan, die Besitzerin des reisenden Schaustellerbetriebs Morgan Shows, der in der Nähe gastiert, lädt den Verunglückten ein, mit ihr zu kommen und bei der Show solange zu warten, bis das Motorrad wieder repariert ist und sie ihm eine neue Gitarre gekauft hat. Außerdem könnte er sich als Hilfsarbeiter ein paar Dollar dazuverdienen. Der Betrieb von Maggie steckt jedoch in finanziellen Schwierigkeiten. So ist sie hocherfreut, als es Charlie mit seinem "Singen" gelingt, mehr Besucher als je zuvor auf den Rummel zu locken.
Überhaupt das Singen... die Handlung des Films, wie oben beschrieben, gibt nicht viel her: ein eifersüchtiger Vater, eine Geschäftsfrau vor dem Ruin und ein rüpelhafter Halbstarker, der ständig hinter Frauen her ist. Das Ende ist ein klassisches Happy-End, ziemlich kitschig, denn alle Schwierigkeiten sind gelöst und aus dem Halbstarken ist ein erfolgreicher und verantwortungsvoller junger Mann geworden.
Überhaupt ist das Singen... ist vielleicht das einzige, weshalb sich das Anschauen dieses Filmes lohnt, denn eigentlich vergehen keine fünf Minuten, bis aus dem Off oder auf einer Bühne Musik ertönt und Presley ein Lied zum besten geben kann, wobei die Songs nicht unbedingt zu seinen besten Nummern gehören - mir kamen sie bisweilen zu schmachtvoll daher.
Schauspielerisch darf man sich hier nicht zu viel versprechen. Einzig Barbara Stanwyck als Schaustellerin Maggie konnte mich in ihrer Rolle überzeugen. Presley nimmt man aber das rüpelhafte Halbstarken-Image eigentlich in keiner Szene wirklich ab. Vom Frauenbild, das hier konserviert wird, sollte man besser schweigen.
Insgesamt liefert John Rich einen sehr routinierten Musikfilm ab, der ganz auf den Hauptdarsteller zugeschnitten ist und dessen Handlung man wahrscheinlich schon nach einer Woche wieder vergessen hat, wenn man nicht für "ofdb" eine Inhaltsangabe schreibt.