Review

Gesamtbesprechung

Hai Leute!

Vor Jahren schon habe ich Band of Brother auf VHS mir anschauen dürfen, und es auch genossen gehabt.

Vor einem Jahr habe ich mir dann die DVD Box zugelegt, und bereue es wirklich nicht.

In Kürze: Band of Brothers ist eine 10 teilige Serie, wobei die einzelnen Folgen bis zu einer Stunde dauern, und beschreibt den Werdegang einer amerikanischen Fallschirmjägereinheit über den Weltkrieg hinweg.

Man erlebt die einzelnen Leute hautnah, einige die im Training kaum heraus stechen, werden dann im Laufe des Krieges verantwortungsvolle, erfahrene und harte Soldaten.

Die Entwicklung der einzelnen Darsteller ist klar eines der Dinge, die gezeigt werden sollten, denn das ist auch der Strang der sich durch die Serie zieht. Man fiebert mit, man erlebt dramatische Szenen, erfreuliche, grausame und auch Heldentum, wobei dies sehr objektiv zu bewerten ist. Gewissermassen wurden Helden verfilmt, wenn man den Interviews eingangs zu jeder Folge glauben mag. Klingt etwas ironisch, soll es aber nicht sein. An vielen der Interviews sieht man die emotionale Belastung, die diese ExSoldaten noch immer mit sich herum tragen, und das nach 60 Jahren. Und die alten Soldaten die dort sprechen werden am Ende der zehnten Folge vorgestellt, was nochmal eine Intensitätssteigerung der Serie darstellt. Es lohnt sich immer, ihnen zuzuhören. Jeder der Menschen aus dieser Zeit kennt, kennt wahrscheinlich auch einige der Geschichten, und das sie immer noch belasten können ist uns allen klar. Ich persönlich finde dies sehr interessant an den Band of Brothers Folgen, denn man gewinnt einen Einblick in die damalige Zeit.

Die Mixtur aus Actionszenen, bei denen man mitfiebert, oder emotional belastenden Szenen ist exzellent. Man hat es sehr gut eingefangen, wenn die Einheit unter Artilleriefeuer steht, oder was es für einen Infanteristen bedeutet wenn plötzlich ein Panzer auf dem Feld anrollt. Man erkennt die genaue Recherche an vielen Einzelheiten, den Geschützen der Deutschen, den Panzern, den Gewehren und den Uniformen. Die Kamera hält immer drauf, die Verzweiflung ist greifbar, wenn ein Kamerad verwundet neben einem liegt, aber das Gegenfeuer zu heftig ist um ihn zu retten.

Die Folgen konzentrieren sich immer auf einen einzelnen oder zwei der Charaktere, somit hat man auch genug Zeit einige ins Herz zu schließen, andere zu verachten aber im Prinzip alle mal gesehen und kennen gelernt zu haben. Wobei mein Favorit ist Spears. Mit dem Fokus auf Einzelne hat man auch einen besseren Einblick in die verschiedenen Aufgaben, wie zum Beispiel die extrem belastende eines Sanitäters. Und auch diese Szenen sind nicht zimperlich, Bauchwunden, abgerissene Gliedmassen und andere Verwundungen zeigen einem den Krieg relativ nahe. Doch es kommt schon vor, das die Fülle der Leute einen den Überblick verlieren lässt.

Da es sich um eine amerikanische Truppe handelt, ist natürlich der Blickwinkel sehr einseitig, aber nichtsdestotrotz fair. Es wird kein Deutscher zu Wort kommen, ausser einmal ein General, da gibt es anzumerken, dass im Deutschen wie im Englischen der selbe Mann spricht. Diese Rede ist auch sehr gut, sehr ergreifend und so wahr, denn was der General zu seinen Truppen sagt, haben die Leute von der Easy selbst erlebt, was man ja im filmischen Beweis vor sich hat. Aber wie schon bei Private Ryan reden ab und an deutsche Soldaten, leider frag ich mich im englischen Original immer, wo sie die Leute aufgabeln, denn nach Deutsch klingt es nicht immer. Aber dieser einzelne Wemutstropfen ist doch recht einfach zu verschmerzen.

Auch sehr bewegend ist die Befreiung des Konzentrationslagers, und ebenfalls sehr hart ist die Befreiung einer holländischen Stadt und wie die Anwohner mit Kollaborateuren umgehen. Überall fühlt man die Intensität der Zeit, ob nun in der Gewalt des Krieges, der Sinnlosigkeit des Krieges, der Willkür einiger Offiziere und dem Mut und dem Durchhaltevermögen aller Beteiligten.

Der Antikriegsfilm kommt bei Band of Brothers nicht zu kurz. 10/10

Die Authentizität der Serie lässt nie nach und erfreut einen trotz der Thematik, genauso wie die Effekte. 10/10

Letzter Punkt wäre für mich die Serienbewertung, und die kann nur ebenfalls hoch ausfallen durch die Charakterentwicklung, aber durch die hohe Anzahl an Darstellern fällt die Identifikation etwas schwer. 9/10

(9+10+10)/3 = 9,667/10

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