Review

Für mögliche Spoiler haftet der Leser.

Band of Brothers befasst sich mit dem zweiten Weltkrieg. Derzeit haben Kriegsfilme ja irgendwie Hochkonjunktur.

In der 10 teiligen Serie begleitet man die Easy Company der 101 Airborne Division der US Army von "Kindesbeinen" an.
Das soll heissen, wir erleben ihre Ausbildung und wie sie in den Krieg zieht. Dabei erleben die Jungs viel Haarsträubendes und Obskures.

Gut, die Thematik "Zweiter Weltkrieg" ist natürlich überhaupt nichts mehr neues. Eigentlich schon ziemlich ausgenudelt und trotzdem wird man immer wieder mit guten Filmen dieses Rahmens überrascht, oder eben von Serien.
Steven Spielberg hat ebenso wie Tom Hanks seine Finger im Spiel und deshalb könnte der Verdacht entstehen Band of Brothers orientiert sich an "Saving Private Ryan".
Und der Verdacht ist nicht unbegründet.
Gut die Story ist natürlich eine ganz andere, aber gerade an Kameraführung bei den Actionszenen bemerkt man doch den Einfluss der beiden Herren.
Auch was die "Farben" angeht glaube ich Parallelen zu entdecken. Die Episoden wirken irgendwie grau und unfreundlich, was durchaus den Effekt hat die Gesamtsituation als "schlimmer Krieg" zu beurteilen.

Von der Optik und den Spezialeffekten her steht Band of Brothers einzelnen Kinofilmen in nichts nach. Hier gehen Häuser zu Bruch, Beine werden weggesprengt, Panzer explodieren etc.
Von einigen kleinen Patzern abgesehen wirkt die Serie sehr Realitätsnah. Was nicht zuletzt daran liegt, das Überlebende der Easy Company zu den Geschehnissen damals befragt wurden.
Vor allem beeindrucken die Actionsequenzen die tatsächlich in Private Ryan Manier ablaufen, bloss eben mit mehr Männern.

Die Schauspieler machen ihre Arbeit gut, man nimmt den meisten ihren Soldaten ab und kann auch gut die Trauer oder Freude mitempfinden. Einzig David Schwimmer als knallharten aber etwas "untauglichen" Offizier passt irgendwie nicht. Er macht zwar seine Sache auch gut, aber aufgrund seiner Vorgeschichte bei "Friends" nimmt man ihm die Sache nicht wirklich ab.

Punktabzug gibt's aber wegen Patriotismus. Es ist zwar kein "Pearl Harbor" mit wehenden Flaggen und echten amerikanischen Helden, dennoch sind die Amis natürlich die unumstrittenen Kings.
Die Briten kommen verhältnismässig kurz und nicht wirklich gut weg.
Ganz zu schweigen von den Deutschen, die ihre Triumpfe offenbar nur durch Überlegenheit in Masse oder pures Glück feiern konnten.

Trotzdem alles in allem eine sehr gelungene Serie die ich jedem ans Herz legen kann, der Kriegs- / Antikriegsfilme mag.
Und wem Private Ryan gefallen hat kommt an dieser Serie wohl nicht vorbei.

8/10 Punkten

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