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Man mag von Steven Spielbergs "Saving Private Ryan" halten, was man will: Tatsache ist, dass mit dem eindrücklichen (Anti-)Kriegsfilm noch lange nicht alle Fakten zum Zweiten Weltkrieg - aus Sicht der Alliierten - aufs filmische Parkett gebracht worden ist. Und eben dieses Manko soll die 10-teilige Serie rund um die "Easy Company" nun im TV ober eben auf DVD ausbügeln.

Die hohen Produktionskosten - man spricht von 125 Mio. Dollar - sind den Episoden durchaus anzusehen: Die Effekte sind, wie es sich für einen modernen Kriegsfilm gehört, drastisch und Soundeffekte sowie Handkamera sorgen dafür, dass man sich als Zuschauer urplötzlich mitten im Kampfgetümmel wiederfindet. Dazwischen erlebt man die kleineren und grösseren Schicksale von jungen Männern, die sich in einer der bislang wohl extremsten Situationen der Weltgeschichte zu bewähren hatten. Der Verzicht auf grosse Stars sorgt denn auch dafür, dass man sich auf die Handlung konzentrieren kann und die unterschiedlichen Charaktere (vom menschenverachtenden Brutalo bis hin zum übersensiblen Feigling) nach und nach entdecken kann und muss.

FAZIT: Die über 700 Minuten dauernde Serie gewährt dem Zuschauer einen eindrücklichen, nicht immer ganz angenehmen Einblick in die letzten Tage des grossen Krieges - von der Invasion in der Normandie bis hin zum Sturm auf Berlin. Dass angesichts der Macher im Vorder- und Hintergrund der Produktion ein amerikanischer Fokus dominiert, versteht sich wohl von selbst. Interessant wäre nun ein vergleichbares Filmprojekt, welches vermehrt auch die deutsche Sichtweise aufzeigt. Denn ich werde den Verdacht nicht so recht los, dass ich seit Wolfgang Petersens "Das Boot" keinen wirklich guten Kriegsfilm mit "deutschen" Protagonisten mehr gesehen habe...

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