Band of Brothers: Mein Statement zum besten, detailreichsten und realistischsten Kriegsfilm. Vorweg: 10/10
Ein absolutes Plus der Serie ist
1. kein Superstar, der die Sympathien auf sich zieht und somit der Held ist, denn im Krieg gibt es keine Helden, höchstens alle waren Helden.
2. keine unnötigen Special Effects, wie bullet time, 360 Grad Drehungen oder ähnlichen Kram
3. historisch Korrekt, wird belegt durch die echten Männer der Easy Kompanie, die am Ende oder am Anfang jeder Folge zu Wort kommen.
4. tolles Theme von Michael Kamen
5. stilistisch an James Ryan orientiert, was sehr gut funktioniert (Farbverfälschung)
6. es gibt viele Szenen die im eigentlich ausgelutschten Kriegsfilmgenre neu sind, wie z.B. das Leben der Sanis, die Gefühle der Ersatzleute, wie es nach Kriegsende weiterging, wie Soldaten innerhalb der Schlachten versetzt oder befördert werden und somit aus dem Schlachtfeld raus sind.
Die Serie dauert zwar 10 Stunden und mag abschreckend erscheinen, wenngleich James Ryan nur 3 Std geht, aber die 10 Std. sind total interessant und vergehen wie im Flug. Auch alle meine Freunde, denen ich die Box ausgeliehen habe, waren innerhalb von 2-3 Tagen mit allen Teilen durch. Das spricht für die fesselnde und spannende Wirkung der Serie.
Ich möchte noch mal auf die Highlights der 10 Folgen eingehen, wenngleich das ganze erst ein Meisterwerk ist.
Folge 1 zeigt das knallharte Ausbildungscamp, hier sieht man wie in Full Metal Jacket, dass die Ausbildung der Anfang der Kriegshölle ist.
Folge 2 ist einer der Höhepunkte, denn die tolle Anfangssequenz vom Absprung in der Normandie und die darauffolgende Kampfszene, zeigt gleich wie realistisch und knallhart die Kampfeshandlungen dargestellt werden.
Folge 3 und 4 sind die wohl actionlastigsten Folgen, wenngleich das Niveau nie absinkt, denn im Krieg geht es ja um Action.
Teil 5 ist sehr gut, weil Winters befördert wird und dadurch nicht mehr an vorderster Front ist, was dazu führt, dass man im Verlauf der Serie keinen Held an der Front bekommt.
Teil 6 geht um die Sanis, ist mal ein neuer Gesichtspunkt und daher zu empfehlen an alle, die denken sie kennen schon alles im Kriegsfilm.
Teil 7 ähnelt Teil 6 und führt den neuen Charakter Speirs ein.
Teil 8 handelt von einem tollen Spezialauftrag und zeigt den Aspekt der Befehlsverweigerung, was wohl zweifelsohne auch vorgekommen ist.
Teil 9 ist der schockierendste Teil, denn ein KZ ist nun mal abartig mit all den Folgen und dem Leid.
Teil 10 ist der perfekte Abschluss, denn hier sieht man, wie die Soldaten auch noch nach Kriegsende Besatzungsmacht waren und nicht gleich nach Hause gereist sind, so wie es andere Kriegsfilme immer vermitteln. Außerdem kommen hier interne Probleme zum Tagesschein, wenn die Soldaten sich den ganzen Tag auf den Füßen stehen.
Abschließend möchte ich noch anführen, dass die Serie nicht US patriotisch ist, denn die US Soldaten töten auch deutsche Gefangene und zeigt somit, dass im Krieg alle Menschenrechtskonventionen außer Gefecht gesetzt sind. Und dass man nicht sieht, wie sich deutsche Soldaten verhalten ist auch kein Kritikpunkt, denn die Serie handelt nun mal von der Easy Kompanie vom Anfang bis zu deren Ende.