Es gibt Filme (b.z.w. Mehrteiler) bei denen man sich fragt, weshalb sie eigentlich gedreht wurden. "Band of Brothers" ist einer davon. Die letzten 50 Jahre wurden haufenweise Spielfilme - unterschiedlichen nationalen Ursprungs - zum Thema 2. Weltkrieg produziert. Das ist auch legitim, da eine solche Zeitepoche unerschöpfliches Material für die Leinwand bietet. Die Kunst liegt dann lediglich darin, eine neue informative Geschichte aus dieser Zeit spannend zu erzählen. Und genau da liegt die Schwachstelle von "Band of Brothers". Ungeachtet der Tatsache, daß es bei Mehrteilern immer stärkere und schwächere Episoden gibt, habe ich nach vielen Stunden vor dem Fernseher nicht wirklich etwas Neues oder Ergreifendes aus dem letzten Weltkrieg erfahren. Die Geschichte über eine U.S. Airborne Company von der Ausbildung bis zum Einsatz in Europa ist zwar ganz nett, aber auch nicht unbedingt wahnsinnig fesselnd. Nach einem solchen Schema könnte man sich jeder Waffengattung und Einheit des 2. Weltkrieges annehmen und hätte imenses Filmmaterial für die nächsten Jahre. Nach typischem Hollywoodmuster werden bei Gefechten unzählige böse Deutsche dahingemezzelt, wobei sich der Verlust in den eigenen Reihen grundsätzlich verschwindend gering verhält. (Interessante Randbemerkung: Operation "Market Garden" und deren realistische Zahlen im Abspann von Folge 4 auf Disc 2). Abschließend kann man sagen: Es gibt bessere und schlechtere Kriegsfilme - der große Wurf ist "Band of Brothers" sicherlich nicht. Positiv ist die Bonus DVD zu erwähnen mit Interviews der Veteranen, historischen Aufnahmen, Making of etc. fand ich interessanter als die vorangegangenen DVD´s.