Norman Bates kehrt nach 20 Jahren geheilt in sein Motel zurück. Doch der Geist seiner Mutter scheint immer noch zu spuken, was zur Folge hat, daß wieder Morde geschehen...
Die spannende Fortsetzung reicht zwar nicht an Hitchcocks unübertreffbares Original von 1960 heran, ist aber dennoch ungemein spannend. Der Schluß ist genreüblich sehr drastisch und übertrieben blutig geraten, was den Film jedoch kaum abschwächt. Er besitzt eine kontinuierliche Spannungssteigerung und hält viele überraschende Wendungen parat. Am Ende wartet noch eine Schlußpointe, die sich sehen lassen kann, mit der sicherlich keiner gerechnet hat.
An die düstere Atmosphäre kommt "Psycho II" jedoch zu keinem Zeitpunkt heran, und das Haus besitzt längst nicht mehr die herrlich unheimliche Aura des Originals.
Anthony Perkins gibt erneut einen überzeugenden Schizophrenen ab, der um keinen Preis von irgendjemand anderem in der Rolle des Norman Bates hätte ersetzt werden können. Außerdem haben wir ein Wiedersehen mit Vera Miles, die im ersten Teil die Schwester der ermordeten Marion Crane spielte und eine sehr unsympathische Rolle übernimmt, für die sie im Laufe des Films noch büßen muß.
Mit "Psycho II" ist ein sehr unterhaltsamer und mit ausgeprägtem schwarzen makabren Humor bestückter Psychothriller entstanden, der für genug Nervenkitzel sorgt - auch die Musik von Jerry Goldsmith trägt ihren Teil dazu bei, wenn sie auch nicht mit Bernhard Herrmanns unvergeßlichem Soundtrack aus dem "Hitchcock" verglichen werden kann.
Fazit: Ohne Vergleich mit Hitchcocks Original ist dieser Film durchweg spannend und mitreißend. Sicherlich treibt er auch vielen den Angstschweiß auf die Stirn. Leider muß er mit "Psycho" von 1960 verglichen werden, und da ist die Fortsetzung aus oben angegebenen Gründen doch deutlich schwächer geworden.