Corman wie er leibt und lebt: Eine schmale Geschichte, günstig aber authentisch runtertgekurbelt. Kein Schnickschnack, aber auch kein Prunk, viel crazy shit und einige WTF-Szenen nahe am Trash.
Hier in einem Biker-Frühwerk (vor Easy Rider), welches eigentlich gar keines ist. Die rebellische Outlaw-Kultur der Biker ist eigentlich nur Mittel zum Zweck, auf Ihre Riten, Gebräuche und den Ehrenkodex wird nicht eingegangen. Sie sind halt die Asis, die Badguys, die Halunken; Figuren, die so ein Film eben braucht. (Und das, obwohl hier die originalen Hells Angels mitgemischt haben...)
Und welcher Mechanismen sich der Film bedient, bleibt auch nach Sichtung ziemlich undurchsichtig. Es ist kein wirklicher Actioner, das Drama wird nur angerissen (und in vielen lächerlichen Halligalli-Szenen auch auseinandergerissen) und die Biker-Romantik wird wie gesagt auch nicht ausreichend bedient. Der Streifen sitzt zwischen den Stühlen, und krankt deutlich an seiner Action-Armut und fast völliger Spannungsfreiheit.
Die peinliche Komik (natürlich unbeabsichtigt) tut ihr Übriges dazu. Das wird natürlich umso deutlicher, bei der rumpeligen deutschen 80er-Asi-Synchro.
Lustig (aber eigentlich erbärmlich), daß die Deutschen neben viel - im O-Ton natürlich nicht vorhandenem - Wortgeschiß auch noch von einer Überstimme belehrt werden müssen, das die von den Rockern im Film verwendeten NS-Symbole keine politische Relevanz haben. Danke.
Am Ende waren einige Längen und Wischiwaschi-Szenen zu überstehen, trotzdem ein interessantes und mit deutlichem Sixties-Charme behaftetes Werk. Einige Momente erreichen eine ungewöhnliche Stärke (Kneipenszenen, Begräbnis), grad im Vergleich zum eher lauen Rest. Eine nihilistische und (für damalige Zeiten) unerhörte Grundstimmung ist nicht zu übersehen, trotzdem will sich keine konstante Atmosphäre aufbauen. Eine Sichtung wird Bikerfans, Fondafreunde und generell filmhistorisch motivierte Menschen aber wohl nicht verärgern. 4/10
MovieMadness