Review

Fantasy Filmfest 2015

Maggie (USA 2015)

Nach Ausbruch der tödlichen Epidemie sucht Familienvater Wade Vogel (Arnold Schwarzenegger) verzweifelt seine Tochter Maggie (Abigail Breslin). Als er sie schließlich in einen Krankhaus findet, stellt sich heraus, dass sie von einem Infizierten gebissen wurde und langsam zum Zombie mutiert. Trotzdem nimmt Wade sie mit nach Hause…

Wenn man „Predator“ (1987) dem Science Fiction- und „End of Days“ (1999) dem Fantasyfilm zurechnet, dann ist „Maggie“ der erste Horrorfilm des ehemaligen Gouverneurs von Kalifornien Arnold Schwarzenegger (geb. 1947 in Thal, Steiermark). Ein echter Besetzungscoup von Regisseur Henry Hobson, der für seinen Debütfilm den Co-Produzenten erst nachträglich verpflichtet. Denn hier sind Arnolds Muskeln und seine Kampfkraft nicht gefragt, statt dessen gibt er eine überraschend gute Vorstellung als Charakterdarsteller eines verzweifelten Familienvaters, der dem körperlichen und geistigen Verfall seiner Tochter hilflos zusehen muss. Abgesehen von zwei kurzen Zombie-Attacken geht es hier ausschließlich um das Miteinander der Menschen im Farmland, die um die Rückkehr der Normalität bemüht sind, sich aber zuerst mit den Infizierten auseinandersetzen müssen. Statt sein Kind in Quarantäne zu stecken – wie es auch Wades Lebensgefährtin Caroline (Joely Richardson, „Anonymus“ 2011) fordert – gönnt er ihr ein paar Tage um von Familie und Freunden Abschied zu nehmen. Das aktuelle Thema Sterbehilfe ist hier stets präsent.
Henry Hobson arbeitet ausschließlich mit der Handkamera. Trotz einiger kleiner Unschärfen und kurzen Momenten der Unübersichtlichkeit schaffen die Bilder einen intimen Einblick und sorgen für eine beklemmende Atmosphäre vom ersten Moment an. Neben dem Hauptdarsteller überzeugt vor allem die nuancierte Darstellung von Abigail Breslin („Im August in Osage County“, „Wicked Blood“, beide 2013) in der Titelrolle. Ein melancholisches Drama, bei dem das Horrorszenario nur den Hintergrund bildet. Irgendwo ist „Maggie“ auch Arnold Schwarzeneggers erster Art House Film. (7,5/10)

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