Maggie (2015)

Ein aggressiver Virus geht durchs Land und fordert den Großteil der Bevölkerung als Opfer. Übertragen wird der Erreger mittel Biss oder Blut. Kennzeichnend für die Infizierten sind Verwesung und ein unstillbarer Hunger auf Menschenfleisch. Wade (Arnold Schwarzenegger) lebt in ländlicher Abgeschiedenheit fernab der Städte. Nun ist seine Tochter Maggie (Abigail Breslin) infiziert. Die Ärzte geben ihr zwei Wochen bis zum vollständigen Ausbruch der Seuche...

Ein Zombiefilm mit Arnold Schwarzenegger - das klingt vielversprechend und hätte eigentlich das Zeug zur splatterträchtigen Horrorkomödie gehabt. MAGGIE ist jedoch ein Drama. Ein realistisch angegangener Zombiefilm aus der Sicht eines endzeitlichen Katastrophenfilms. Sowas gab's natürlich schon, erinnert man sich an 28 DAYS LATER, CARRIERS und THE RETURNED. Besonders an Letztgenanten erinnert MAGGIE stark, wird die Untotengrippe doch als neue, als extrem ansteckend empfundene, tödliche Krankheit angesehen. Parallelen zu AIDS und HIV kamen dabei durch. MAGGIE funktioniert ähnlich, legt seine Schwerpunkte aber noch mehr auf die Themen Familie und jugendliche Verlorenheit. Herausgekommen ist ein bitteres, tieftrauriges Drama in düsteren Sepiafarben und unscharfen Bildern. Es ist die Verwandlungsszene von Roger aus DAWN OF THE DEAD zum Familiendrama aufgeblasen. Der Film ist sowas von nicht lustig und in seinen starken Momenten tatsächlich herzerweichend tragisch. Nimmt man die Zombiethematik weg, bleibt als Inhalt das Abschiednehmen von unheilbar Kranken und der Umgang mit degenerativen Erkrankungen aus der Ego-Perspektive. Das Wörtchen "Zombie" wird übrigens den ganzen Film über nicht verwendet. Der Streifen begeht damit den Fehler so ziemlich aller Zombiefilme, die ignorieren oder leugnen, dass das Thema Zombie bereits in Abermillionen Filmen verwendet wurde und somit seinen Einzug als festen Begriff in der westlichen Kultur begründet hat.
Abigail Breslin (ENDER'S GAME, ZOMBIELAND) brilliert als von schwarzen Krampfadern übersäte Todgeweihte. Bei Schwarzenegger (TERMINATOR, PREDATOR, TOTAL RECALL) ist man sich bis zum Schluss nicht ganz sicher, ob man ihm die Rolle wirklich abnimmt.

Fazit:
Überaus realistisch angegangener Zombiefilm im Gewand eines Infizierten- bzw. Familiendramas. Sehenswert, aber natürlich alles andere als ein Partyfilm.