Ihr seid Fans von "See no Evil" und "Sweatshop"? Wenn euch insbesondere der letzte Titel gefallen hat, dann herzlich willkommen im Territorium von "Hazard Jack"!
"Hazard Jack" ist der neueste Film von David Worth, der zwar nur bedingt Erfahrungswerte im Horror-Genre vorweisen kann (Shark Attack), jedoch kein Unbekannter auf dem Regiestuhl ist; konnte er doch mit "Karate Tiger 3- Kickboxer" oder auch "Lady Dragon" im Martial Arts Genre einige Erfolge verbuchen.
Aktuell jedoch hat er sich dem "Slasher Genre" angenommen und hat mit "Hazard Jack" einen lupenreinen Slasher abgeliefert, der des öfteren gerne mal an oben genannte Filme erinnert.
Wie in dieser Gattung Film üblich, ist die Handlung dünn und daher passt jene auch auf einen Bierdeckel.
Bridget (Amanda Maddox), Earl (Kevin Sopran) und einige andere College-Kollegen, wollen am Wochenende mal so richtig einen drauf machen und suchen für ihr geplantes Sauf- und Paintball-Abenteuer die geeignete Location. Nach Abwägung einiger Optionen fällt die Wahl auf ein stillgelegtes Krankenhaus, welche auch flugs aufgesucht wird. Dort angekommen bekommt man auch schnell einen Überblick auf die strunzdummen, unsympathischen Protagonisten, welche ohnehin nur dazu dienen, dem lieben Hazard Jack in die Hände zu laufen.
Zum Cast gesellen sich u.a. Klischee-bedingt die ach so vernachlässigte Heldin, der blonde Schönling, der ach so schüchterne Pseudo Held, drei Silikon Schönheiten die auch brav alles an nackter Haut in die Kamera drehen, sowie das schwule Pärchen und natürlich der Quotenfarbige.
Soweit der Cast, der das Grundkonstrukt des "10 kleine Negerlein"- Prinzip bildet, somit also absolut Slasherkonform.
Auf der anderen Seite haben wir natürlich unseren Helden, für den natürlich die meisten Fans die Sympathien entwickeln dürften- HAZARD JACK, unseren Killer.
Parallel zum uninspirierten Saufgelage der Jugendlichen, reißt Regisseur David Worth das Konstrukt und die Beweggründe unseres Killers an. Der gute leidet unter einer post-traumatischen Störung, welche der gefeierte Veteran aus dem Afghanistan Krieg mit brachte und seit jeher nicht im Stande ist, sich im Alltagsleben zurecht zu finden. Jenes bekommt Jack auch zu spüren, als er von seinem Vorgesetzten an die Luft gesetzt wird, da er sich offenbar erneut nicht an Vorschriften gehalten hat. Jack fühlt sich darauf hin erneut nicht als "Gesellschaftskonform" bestätigt und zieht sich mit seinen wirren und verstörten Flashbacks und seiner offenbaren starken Gesichtsverletzung komplett zurück……..in ein still gelegtes Krankenhaus.
Bewaffnet mit allerhand, aus seinem letzten Berufsleben resultierenden Werkzeugen wie Bohrmaschine, Presslufthammer, Hammer, Machete oder auch Nagelpistole, Flammenwerfer und Axt, begibt sich der 2 Meter Hüne auf die Jagd auf all jene, die sein neues Territorium betreten. Sein offenbar entstelltes Gesicht versteckt unser Aushilfsjason unter einer Brandschutzmaske.
Der 2 Meter Hüne wird von dem bekannten US Bodybuilder Quincy Taylor verkörpert, der mit seiner physischen Präsenz eine perfekte Wahl für jene Rolle darstellt.
Die Story ist somit also grob umrissen. Die Jugendlichen bemerken dann später, dass sie nicht alleine sind und einfach den Regeln des Slasher-Genres unterliegen und somit nur überleben müssen.
Optisch präsentiert sich Hazard Jack sehr anständig. Parallelen zu Sweatshop sind unübersehbar, gerade auch was den Einsatz der vielen Filter in gelb,- und Blautönen betrifft. Man kreiert einen modernen Look, der nicht den sterilen Hochglanz-Look herauf beschwört, sondern orientiert sich an einem atmosphärischen, leicht dreckigen Konstrukt, welches mit vielen Filtereinsätzen die ein oder andere Atmosphäre und Location hervor hebt.
Bei den Effekten sieht´s dann so aus, dass man viel mit CGI arbeitet, was entgegen dem genannten Sweatshop, welcher auf harte, handgemachte Effekte setzte, der größte Unterschied ist. Zwar kommen auch hier einige "handmade" Kills zum tragen, doch wird viel mit CGI nachgeholfen. Das sieht aber stellenweise recht ordentlich aus, bis auf einige wenige Ausnahmen.
Einen großen Spannungsbogen gibt's im Grunde nicht, man wird aber durch die atmosphärischen Locations und den facettenreichen Kills bestens unterhalten. Hazard Jack macht auf der Slaher Ebene alles richtig, also im Grunde dass, was Fans auch sehen wollen. Neben nackter Haut einfach nur brutales abschlachten in möglichst vielen Variationen. Zwar fällt der Härtegrad gegenüber einem Sweatshop deutlich ab, ist aber anno 2014 auf einem guten Niveau.
Dass die FSK dem unbeschwerten Treiben nicht "Tatenlos" zusehen wollte war in Anbetracht der plakativen Gewaltdarstellung klar. Und somit hat der deutsche Rechteinhaber KSM die "Gewaltspitzen" etwas entschärft. Ein großflächiges entfernen der Szenen wie man es bei Sweatshop noch durchzog, ist Hazard Jack erspart geblieben. Die FSK 18 ist somit auch eine echte FSK 18 und nicht eine künstlich aufgepumpte, wie es einige Labels machen, wo der Film FSK16 ist und durch diverse Trailer zu einer FSK 18 aufgeblasen wurde.
Und wer KSM kennt der weiss, dass man bis dato immer bemüht war, eine uncut Fassung über Österreich zu lizensieren. Da der Film aber auch in UK erscheint, so sind hier deutliche Alternativen gegeben.
Die Schnitte wurden jedoch alle sehr gut gesetzt, so dass es keine groben Auffälligkeiten gibt, die eine Erstsichtung stören sollten und man sich durchaus ein positives Bild von Hazard Jack machen kann.
Unterm Strich eine grundsolide Sache, die für Slasherfreunde absolut zu empfehlen ist.
Der Film punktet auf Slasher-Ebene wunderbar und besticht durch eine coole Location, gut gemachte Kills und gibt sich mit seinen verspielten Filtereinsätzen recht modern. Der Killer wirkt mit seinem Outfit und seiner Präsenz sehr interessant und bietet Potenzial für weitere Fortsetzungen.
Wer also Filme wie "See no Evil" oder eben "Sweatshop" mag, der kommt im Grunde an einem Blick von Hazard Jack nicht vorbei.
Spaßige Sache, die zudem von KSM auf einer qualitativ sehr guten Bluray präsentiert wird. Tip.