157 Tote (2002)

Spoilerwarnung vorweg. Einen massiven Spoiler gibts was das Ende betrifft.
Mein Tipp: Schaut euch den eben schnell an und lest dann. Erwartet aber bitte keinen Splatterfilm oder ähnliches so wie ich.

Da war aber auch ich neugierig. 157 Tote in 4 1/2 Minuten, na das hört sich doch interessant an. Das macht dann ja 34,88 Tote pro Minute und einen Toten in 2 Sekunden. Ist das wirklich möglich? Ich war sehr gespannt.
Das Ganze ist ein Amateurkurzfilm. Die Idee ist richtig geil. In nicht ganz 5 Minuten über 150 Tote, darauf muss man erst mal kommen. Fragt sich nur, ob die Umsetzung genau so geil ist wie die Idee, was ich allerdings bezweifelte. Vielleicht gibts bald ja mal sowas in Spielfilmlänge. Dort gäbe es dann einen Bodycount von 3140 Toten. Das wäre doch mal geil, wenn auch einbisschen sehr krass. Da kommt Freude bei jedem Splatterfan auf.

Der Film fängt an und verspricht uns schon direkt zu Beginn das Blaue vom Himmel. Uns wird erst einmal klar gemacht, dass hier der Rekord vom RoboCop Directors Cut gebrochen wird und uns hier die meisten Toten in einem Film pro Minute gezeigt werden, na hoffentlich. Ich freute mich also auf ein Gemetzel, dass Braindead weit hinter sich lässt. Ob hier wohl viel Blut spritzt?

Der Film geht los und man sieht einen Typen in Nahaufnahme Zigarette rauchen. Dann sotiert der ein paar Waffen. Mit denen bringt er dann hoffentlich die 157 Menschen zur Strecke.

Dann wurde ich einwenig nervös. Der Film war nun schon 4 Minuten vorangeschritten und noch immer kein Toter. Langsam fragte ich mich wo den die ganzen Opfer bleiben. Jetzt kann es doch eigentlich gar nicht mehr möglich sein noch so viele Tote im Film zu zeigen, oder?

Jedenfalls zieht unser schwer bewaffneter Mann los auf die Straße. Unten am Bildschirmrand wird der Bodycount eingeblendet. Er steht natürlich noch auf 0. Jetzt sieht man die ersten Leute schreien. Wird er jetzt auf sie schießen und in nicht mal einer halben Minute 157 Leute killen?

Noch 10 Sekunden und noch immer ist niemand tot. Jetzt fühlte ich mich aber einbisschen verarscht. Die Anzeige Bodycount steht immer noch auf 0. Wo sind denn jetzt die versprochenen 157 Toten?

5 Sekunden vor Ende stürzt dann ein Flugzeug auf ein Haus. Es explodiert und die Anzeige Bodycount springt mit einem Mal auf 157. Also einbisschen mehr hatte ich mir ja schon erhofft. Das sollen also die versprochenen 157 Toten sein, ein gebrochener Rekord. Wohl eher nicht. So orginell die Grundidee des Films auch sein mag, so ideenlos und doof ist der Schluss. Einkleinwenig wird der Zuschauer schon verarscht. Erst wird er heiß gemacht und dann sowas...

Der Film an sich ist für einen Amateurfilm ganz ansehnlich. Auch die Explosion ist ganz nett gemacht. Es ist zwar kein besonders professioneller CGI Effekt, aber mit den gegebenen Mitteln hat man hier was nettes auf die Beine gestellt. Ein wenig enttäuscht bin ich natürlich schon, denn erst wird man hier heiß gemacht und dann bekommt man so ein doofes Ende zu sehen. Naja, ich gebe ihm Punkte ganz klar für die orginelle Idee, den Rekord von RoboCop 1 zu brechen und für die nette Umsetzung. Außerdem gibts noch einen Bonuspunkt weil wir es hier mit einem Amateurfilm zu tun haben und da darf man nicht so streng sein. Ganz klar Punktabzug gibts für das Ende, wo ich einbisschen enttäuscht war. Mit den 157 Toten in fast 5 Minuten, das hatte ich mir anders vorgestellt. Alles in allem gibt es dann also 5 Punkte für 157 Tote von mir.