>Ein Typus, den jeder von uns kennt: der liebenswerte Arbeiter von nebenan, den man gut leiden mag, den man aber eigentlich kaum beachtet, weil er fast schon langweilig wirkt. Könnte der Stoff für einen Psychothriller sein, denn hinter so jemandem verbirgt sich in Filmen ja nicht selten ein ausgewachsener Psychopath.
Ganz so krass ist das hier nicht, aber es geht in die Richtung. Die Hauptperson Mimmo ist genau jener liebenswerte und unauffällige Kerl und er hat auch ein düsteres Geheimnis: er treibt für seinen Onkel und somit für die Camorra, Schulden ein und das, so wird angedeutet, auch nicht grad zimperlich.
Wenn ich sage „angedeutet“, so meine ich damit, dass es in dem Film nun nicht um die Schuldeneintreibung geht und sich ab Lüftung des Geheimnisses nun eine Grausamkeit an die andere reiht. Im Gegenteil, Mimmo lernt eine hübsche Prostituierte kennen und die ist für ihn der Anlass, den er brauchte, um endgültig zu beschließen, dieses Zweitleben als Schuldeneintreiber an den Nagel zu hängen. Das wiederum ist natürlich nicht einfach und auch nicht gern gesehen und man will ihn „Ohne jede Gnade“ davon abhalten.
Mal eine etwas ruhigere Umsetzung des Mafia-Themas. Finde ich persönlich gut gelungen, denn es ist schon krass, sich auch mal Gedanken darüber zu machen, was die Camorra aus einem einzelnen Menschen macht und nicht nur, was sie anderen antut.