Review

O.K. ihr habt mich ertappt! Ich bin geständig und tätige meine folgende Review, ohne Anwalt und im vollen Bewusstsein meiner kognitiven Unversehrtheit (wobei ich das nun wirklich nicht unterschreiben kann!).

Komödien aus den deutschen Landen haben ja oftmals einen extrem faden Beigeschmack. Wir kommen nicht aus dem Bereich der plumpen Schenkelklopferpossen heraus. Uns fehlt der Wortwitz, der ironische Charme und die grazile Platzierung der tiefgründigen Pointe eines Witzes.
Wer nun denkt, dass „Wie die Karnickel“ mit der deutschen Humortradition bricht, der hat sich geirrt, aber gewaltig. Dies wird auch in der Story überdeutlich:

Vera und Horst sind ein Paar. Sie Kindergärtnerin und er Orchestermusiker in der Oper, leben ihr spießerhaftes Dasein so vor sich hin. Doch eines Tages findet Vera heraus, dass ihr lieber Horst Pornos schaut und Kelly Trump seine favorisierte Actrice in diesem Filmsegment ist. Das Ende vom Lied ist, dass Vera Horst verlässt. Jetzt kann Horst so richtig die Sau rauslassen, was er natürlich auch macht. Das Wohnzimmer wird zur Kelly Trump Postergalerie und gevögelt wird auch so richtig hart, nämlich die Sopranistin der örtlichen Oper...
Sein schwuler Nachbar hat derweil ganz andere Probleme, denn er muss seiner lieben Mutti stecken das er schwul ist. Nur blöd, dass er gerade mit seinem Lover schlussgemacht hat...

So weit zur Story, die ja grundsätzlich platter als platt ist, jedoch einen großzügigen Rahmen für derbe Schenkelklopper offen lässt. Man besinnt sich somit auf das, was wir Deutschen können!
Die Schauspieler sind durchweg, man mag es kaum glauben, Spitze. Vor allem Michael Lott, als Protagonist der ganzen Geschichte, besticht durch seine Rolleninterpretation des bekehrten aber trotteligen und tollpatschigen Spießers. So sorgt er für einige richtig gute Lacher in diesem Film. Die Szene in der Wichskabine mit der Fliege ist einfach nur zum wegschießen, um nur ein Beispiel zu nennen!

Natürlich werden hier sämtliche Klischees über Homos und Heten propagiert, aber sie sind lustig, wenn auch ziemlich derb. Natürlich ist das eine Geschmackssache und Zuschauer die eher auf anspruchsvollen Spaß à la Monthy Python und nicht auf sexualisierte Späße stehen, sollten die Finger von „Wie die Karnickel“ lassen. Alle anderen, die Humor auch unterhalb der Gürtellinie gut heißen, werden mit diesem Film ihren Glücksgriff tätigen! Garantiert. Und garantieren kann ich auch, dass der nächste Besuch an der Käsetheke im Supermarkt, zumindest mit einem breiten Grinsen getätigt wird...!

FAZIT:

Gute Darsteller und eine große Portion an schweinischem Humor, der zwar etwas plump, aber durchaus wirkungsvoll ist, bescheren diesem deutschen Film eine Bewertung von 10 Punkten. Hirn aus und sich kaputtlachen- Nix für Biedermänner oder solche die sich mit diesem Film intellektuell verwirklichen wollen.

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