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Während sich bei ihren besten Freunden alles um die neugeborene Tochter dreht, sind Cornelia (Naomi Watts) und Josh Srebnik (Ben Stiller) auch ohne Kinder glücklich. Da Joshs Dokumentarfilm seit 10 Jahren nicht fertig wird, arbeitet er als Dozent. In einer Vorlesung lernt er Jamie (Adam Driver) und Darby (Amanda Seyfried) kennen und ist begeistert vom Lebensstil der Mittzwanziger…

Am 30.11.2015 feiert der Schauspieler („Flirting with Desaster“ 1996, „Meine Braut, Ihr Vater und ich“ 2000), Drehbuchautor („Zoolander“ 2001), Produzent („Voll auf die Nüsse“ 2004), Regisseur („Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ 2013) und Comedian Ben Stiller seinen 50 Geburtstag. Zuvor dreht er mit Regisseur Noah Baumbach die Tragik-Komödie „While We’re Young“ (Originaltitel). Baumbach, der wegen seiner New Yorker Großstadtgeschichten als legitimer Nachfolger von Woody Alen gehandelt wird, hatte zuvor mit „Frances Ha“ (2012) eine junge Frau auf ihrer Identitätssuche porträtiert, nun widmet er sich den Wünschen und Sehnsüchten eines Paares von (knapp) Mitte Vierzig. Josh und Cornelia können sich so gar nicht mit dem – karikiert gezeichneten – Elternleben ihrer Mitmenschen anfreunden und versuchen ein Stück Jugend durch die Freundschaft zu Jamie und Darby zurück zu gewinnen. Das führt zu einigen amüsanten Szenen und Dialogen und gipfelt in einem Selbstfindungswochenende bei einem selbsternannten Guru, der seine Gäste mit mexikanischem Meskalin zu Visionen und zum Fremdknutschen animiert. Heftiges Erbrechen inklusive. Irgendwann stellt sich heraus, was der Zuschauer im ungefähren Alter der Srebniks längst ahnte, nämlich dass Jamies Freundschaft nicht ganz uneigennützig ist. Doch zu diesem Zeitpunkt hat die Handlung längst das Generationsthema in den Hintergrund gedrängt und widmet sich nun seltsamer weise in voller Breite der Wahrhaftigkeit von Film-Dokus. Wobei Joshs Konflikt mit dem Schwiegervater konstruiert wirkt. Das Filmende würde noch größere Bauchschmerzen verursachen, weil es doch wie eine Disney Produktion aussieht, wenn es nicht einen kleinen augenzwinkernden Ausweg gäbe.
Insgesamt durch die guten Darsteller nicht unsympathisch, doch leider verheddert sich die Story mit zunehmender Dauer. (6,5/10)

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