Shrew's Nest (2014)

Wieder einer dieser Filme, dessen Szenario sich vielversprechend las, dessen Umsetzung aber leider ziemlich misslang, was womöglich an der Produzententätigkeit von Alex de la Iglesia lag. Dessen überdrehter Stil mit comichaft überzeichneter Gewalt und schrägem schwarzem Humor mag zwar auf Plots wie PERDITA DURANGO oder AKTION MUTANTE etc. passen, potenziell ernsthafte filmische Konstellationen richtet er jedoch zugrunde.

Montserrat (Macarena Gomez) schleppt ein Trauma mit sich herum, das, so erschließt sich aus Rückblenden, mit Geschehnissen um ihre Eltern, vor allem den dominanten Vater (Luis Tosar, der schon den unheimlichen Hausmeister in SLEEP TIGHT verkörperte) zu tun hat. So traut sie sich nicht, auch nur einen Fuß vor die Tür zu setzen, lässt ihre jüngere Schwester die nötigen Besorgungen erledigen und drangsaliert diese in deren Lebensgestaltung, vor allem was die Kontakte zu jungen Männern angeht.

Diese scheinbar stabilöe Konstellation gerät schnell ins Wanken, als das Schicksal Montse einen attraktiven Mann vor die Tür legt, der durch einen Sturz schwer verletzt ist. Sie nimmt ihn in ihre Wohnung und schon bald tun sich Gefühle in ihr auf, die sowohl ihre Integrität als auch die Familienverhältnisse bedrohen und Montse muss zum Äußersten greifen, um beides zu schützen.

Warum nur mussten die Newcomer Juanfer Andres und Esteban Roel diese eminent tragische, im Kern seriöse Geschichte nur mit derart übertrieben blutiger Gewalt, schwarzem Humor und jeder Menge schrulliger Figuren ausstatten, daneben mit einer ganzen Reihe von Unglaubwürdigkeiten im Handlungsablauf? Die allseits hochgelobte Macarena Gomez spielt am Rande des Overacting.

Hier wurden - mal wieder - nur die niederen Instinkte eines Publikums bedient, für das Gewalt nicht anders daherkommen darf denn als grotesker Komödienstadel, in dem das Blut bis an die Decke zu spritzen hat. Bei solchen Filmen sind die Geschehnisse lertztlich dann aber so vorhersehbar wie in jedem x-beliebigen Mainstreamstreifen. Schade, sehr schade. Insofern reicht es für nicht mehr als kümmerliche

3/10