"Du bist schön. Und seltsam, wirklich seltsam."
Die 31-jährige Kira wird aus der Psychiatrie entlassen, doch ein normales Leben kann sie nicht führen. Ihr Mann und ihre zwei Kinder leiden unter den ständigen, extremen Stimmungsschwankungen Kiras.
In der einen Sekunde ist sie super drauf, in der nächsten heult sie und zieht sich zurück, egal ob bei Partys oder auch beim Sex. Kann ihr Mann Mads diese Belastung noch länger aushalten?
"Kira" ist ein reinrassiger "Dogma - Film":
die (Hand-)kamera ist nervös, die Einstellungen unruhig - ein perfektes, stilistisches Äqivalent zum Psychochaos der Hauptdarstellerin.
Genauso wie Kira für ihre Mitmenschen, ist der Film auch für den Zuschauer anstrengend. Man wird auf eine harte Psycho - Tour mitgenommen, doch die tollen Schauspieler (vor allem Stine Stengade als Kira) sorgen von Beginn an für fesselnde Atmosphäre.
Eine weitere große Stärke des bereits 21. Dogma - Beitrages ist die klischeefreie und völlig unvorhersehbare Story sowie ihre komplexen Charaktere. Mads liebt seine verrückte Frau, doch gleichzeitig hatte er eine Affäre mit ihrer Schwester. Kira ihrerseits sorgt mit ihren Gefühlsausbrüchen ständig für dramatische Situationen.
Als Zuschauer fiebert man mit, man wünscht dem Ehepaar, das sie ihre verzwickte Situation in den Griff kriegen, doch diese wird zunehmend unangenehmer für alle Beteiligten.
So wird bald klar, dass es in "Kira" nach 90 Minuten nicht einfach ein Ende geben kann, vermutlich auch kein glückliches. Und der Abspann ist sowieso noch lange nicht das Ende in dieser speziellen Beziehungsgeschichte.
Genauso wie im echten Leben tut sich ständig etwas, alles ist möglich.
Das ist die Hauptaussage des differenzierten, mitreißenden Psycho- und Beziehungsdramas "Kira", das sich dabei nicht durch konventionelle Story - Auflagen aufhalten läßt.
Dogma at it's best. (9/10)