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Verspreche nie im Voraus einen Kuss, denn sonst könnte es sein, dass du dein Versprechen einhalten musst.

Doch erst mal der Reihe nach:

In Houstonville, Texas, hängt der Haussegen ganz gewaltig schief, den die Oberschicht, bestehend aus Bürgermeister Johnson (Renato Baldini) und Rinderbaron Adams (Nello Pazzafini) nebst zahlreicher, bezahlter Unterstützer machen den Farmern um Thomas (John Bartha) das Leben ganz schön schwer, den sie wollen alles Land an sich nehmen. Als beim Einreißen von Stacheldrahtzäunen der Farmer Frank sich wehrt und 2 Männer von Adams erschießt, scheint die Situation zu eskalieren. Um Frieden und Ordnung wieder herzustellen, wird der berühmte Marshall Harrison angefordert, aber anscheinend hat die Oberschicht weitreichende Beziehungen, denn schließlich steigt nur der junge, ziemlich unerfahrene Marshall Grant (Glen Saxon) aus der Kutsche.

# Ich bin Marshall Grant, jetzt möchte ich aber erst mal ein Bad nehmen, bring doch schon mal mein Gepäck aufs Zimmer #

Ein Schlag ins Gesicht für die rechtschaffenen Bürger und auf Gerechtigkeit hoffenden Farmer, denn dieser erste Eindruck des neuen Marshalls soll sich weiter bestätigen. Dieser arrogante Schnösel und Lackaffe denkt gar nicht daran, sich um die Probleme der Stadt zu kümmern. Nachdem ihm das Zimmer nicht gefällt, nimmt er die Einladung Johnsons an und hält weiterhin ganz ungeniert die Hand auf, zu seinem persönlichen Vorteil, Korruption genannt!

Kurz darauf trifft auch noch der gefürchtete Revolverheld und Killer Donkey (Gordon Mitchell) ein, Zufall? Mit seinem Auftritt im Saloon setzt er gleich mal ein dickes Ausrufezeichen!

# Mein Name ist Donkey, aber fragen Sie mich nicht warum. Warum ich das getan habe? Ich will, dass sie vor mir Angst haben! #

Auf Grants Einwand, Donkey sei ein gefürchteter Gunslinger und gesuchter Mörder, aber leider in anderen Bundesstaaten, engagiert Adams ihn, bevor die Farmer es tun.

Mittlerweile konnte Sheriff Brown (Spartaco Conversi) Frank festnehmen, da er ihn überzeugte, dass es im Gefängnis sicherer sei. Dies sieht aber Franks Bruder anders und befreit ihn, nicht ahnend, dass Adams Männer nur darauf gewartet haben. In einer grausamen aber einfallsreichen Lynch Szene werden beide ermordet, dadurch eskaliert die Situation und Marshall Grant sieht sich endlich zum Eingreifen gezwungen!

Alfonso Brescia’s 6. und letzter Western (hatte er 1968 die Zeichen der Zeit bereits erkannt?) überzeugt auf ganzer Linie, auch wenn viele bekannte Gesichter mitspielen. Glen Saxon brilliert in seiner Rolle als Marshall, wer mich am meisten positiv überrascht hat ist jedoch Gordon Mitchell, der einen für seine Verhältnisse sehr guten Part hinlegt. In Erinnerung bleiben auf jeden Fall die brutale Lynchszene, vergleichbar mit der Erhängungsszene in „Eine Stadt nimmt Rache“, die abwechslungsreiche und immer neue Überraschungen bereithaltende Geschichte (kann denn ein Marshall so korrupt sein?!) sowie der Shootout am Schluß.

Die Musik von Corioleno (Lallo) Gori (u.a. Johnny Madoc) ist IW typisch, solide und passend, ohne große Überraschungen zu liefern, eben wie es mindestens sein sollte.

Für Fans ein Muß, ich empfehle diesen Film uneingeschränkt, 8 Sterne!

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