Puschel, das Eichhorn ist Zeichentrick für die Kleinsten, doch auch dem wohlgesonnenen Erwachsenen vermag die alte Serie das kindliche Herz zu wärmen. Denjenigen, die Puschel, das Eichhorn als Kinder selbst gern gesehen haben, sowieso.
Puschel ist ein kleines Eichhörnchen und hat schon viel hinter sich. Von bösen Holzfällern seines Lebensraumes beraubt und nach dem tragischen Verlust seiner Mutter findet Puschel Zuflucht auf einem Bauernhof, wo er bald schon von einer freundlichen Katze aufgezogen wird. So wächst Puschel ganz anders auf als die anderen Eichhörnchen im Wald. Doch das Glück währt nicht lange. Der Hof brennt ab und Puschel verschlägt es schließlich zu seinen Artgenossen in den Wald. Durch seine Offenheit, seinen Mut und sein großes Herz freundet er sich zunächst mit vielen anderen Tieren an, z.B. einem alten Uhu oder einem Hasen, was von den anderen Eichhörnchen, die Puschel sowieso skeptisch gegenüber stehen, weil er einmal bei den Menschen gelebt hat, nicht immer toleriert wird. Doch auch wenn es Puschel mit seiner neuen "Familie" nicht leicht hat, so findet er letzten Endes Freunde fürs Leben und die große Liebe.
Auch wenn jede der 26 Folgen in sich abgeschlossen ist, so erzählt das fast 30 Jahre alte Animé eine in sich abgeschlossene Handlung, die, wie es sich gehört, ganz zum Schluss natürlich mit einem Happy End aufwarten kann. Auf ruhige und oftmals so traurige wie anrührende Art und Weise bringt Puschel, das Eichhorn, das trotz seines Alters keineswegs angestaubt wirkt, schon den kleinsten Zuschauern allgemeingültige Werte wie Freundschaft, Ehrlichkeit und Toleranz nahe, tut dies aber bei Weitem nicht mit einem so übertrieben aufrechten Zeigefinger wie es z.B. bei den meisten Walt Disney-Filmen der Fall ist. Aber auch Themen wie die Gefahren des Waldes, Verlust von Freunden und Familie, die Folgen von Verlogenheit, der Wunsch nach Freundschaft und Anerkennung und das schmerzliche Gefühl, anders zu sein als alle anderen, werden bei Puschel, das Eichhorn auf kindgerechte Art verarbeitet.
So erfreut Puschel, das Eichhorn den Zuschauer mit traurigen, lustigen wie spannenden Szenen. Der Zeichenstil ist zwar recht einfach gehalten, doch sind alle Figuren gut und niedlich gelungen. Die einzelnen Charakterzüge der verschiedenen Tiere sind gut entworfen und selbst die Eichhörnchen, die Puschel immerfort ärgern, haben ihre guten Seiten,. So ist z.B. auch der alte kauzige Uhu, der von Natur aus als Feind der Eichhörnchen gilt, eigentlich gar nicht so böse.
Und dennoch hat das Animé ein kleines Manko: Obzwar es nicht angestaubt wirkt und die Werte von damals heute noch genauso gelten, so entstand Puschel, das Eichhorn doch zu einer Zeit, in der sich die Kinder noch an einer durchdachten Geschichte mit durchaus "realistischem" Handlungsverlauf in einer wirklichen Welt erfreuen konnten, die ganz in Ruhe erzählt wird und nicht von hektischen Kämpfen oder seltsamen Superkräften dominiert wird. So wird die Serie zwar gerade unter Kindergartenkindern noch etliche Anhänger finden, doch schon auf Schulkinder wird Puschel, das Eichhorn womöglich als "zu langweilig" wirken, da sie eine solch ruhige behäbige Erzählweise heutzutage nicht mehr gewohnt sind. Was schade ist, denn Puschel, das Eichhorn ist und bleibt eine liebens- und sehenswerte Zeichentrickserie für Groß und Klein.