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Ist es tatsächlich schon wieder so lange her? "Fatal Frames" gewann 1996 den Lucio Fulci Award – warum weiß allerdings kein Schwein, denn dieser okkulte Thriller hat trotz vieler bekannter Gesichter eindeutig seine Schwächen.

Der absolut angesagte Videoclip Regisseur Alex Ritt schippert nach Rom, um dort den neusten Musikclip von Sängertrulla Stella auf Zelluloid zu tackern. Zu blöd nur, dass ihm der Videokiller gefolgt zu sein scheint, der auch schon seine Ehefrau auf dem Gewissen hatte. So kommt es wie es kommen muss, nach und nach sterben hübsche Frauen am Set des Videos, wer mag wohl der Killer sein?

Tja, wer die Antwort haben will, der muss sich durch ziemlich lange 130 Minuten kämpfen, so lange dauert nämlich die Italoberieselung. Hauptgrund dieser ausladenden Spielzeit für einen Standard Thriller sind die unzähligen Videoclips (eigentlich nur ein Lied vor neuen Drehorten) von Stefanie Stella, die in den Film integriert wurden. Warum weiß der Geier, sehr wahrscheinlich wollte Regisseur Al Festa zeigen, was er vor seiner Filmkarriere so verbrochen hat.

Und obwohl das alles gar nicht mal so berauschend klingt, macht der Film dennoch auf seine Weise Spaß. Vor allem die bunt zusammengewürfelte Cast mit vielen bekannten Gesichtern wie Donald Pleasence, Angus Scrimm, David Warbeck machen den Film jedenfalls für Horrorfans sehenswert. Zu guter Letzt darf man sich an absoluten Top Frisuren fast aller männlicher Darsteller erfreuen, die mit zotteliger Mähne als schwule Version der Chippendales durch die Gassen Roms rennen. Allen voran Rick Gianasi aka „Sgt. Kabukiman“.

Und auch wenn es Herr Festa nicht auf die Reihe kriegt, den Plot ins Rollen zu bekommen und unnötige Elemente zu entfernen oder zu straffen, versteht er wenigstens sein Handwerk in Bezug auf Sets, Ausleuchtung und Kameraarbeit. In Zusammenhang mit der atmosphärischen Musik, ergibt sich ein nettes Sehvergnügen, welches mit etwas Wohlwollen leichte Argento Momente aufkommen lässt.

Auf der FX Front wird derweil mit etwas roter Farbe rumgemalt, hier und da ein abgetrennter Kopf, und fertig. Dabei sehen die Prothesen nicht schleckt aus, die restlichen Effekte kommen über den Kinderschminkkurs aber dann doch nicht heraus. Dass dort angeblich Steve Johnson das Kunstblut angerührt hat, lasse ich mal so unkommentiert stehen.

Fazit: „Fatal Frames“ ist ein recht obskures Filmerlebnis, für Freunde des Italo Thrillers und vordergründiger Popmusik im Stil der 80er. Das Ende des Films ist dann aber noch ein Tritt in die Familienjuwelen.

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